Nach sechs Wochen Vorbereitungszeit ist die Vorfreude auf den Ligastart auch bei Trainer Gertjan Verbeek riesengroß, wenngleich der Niederländer einschränkt: „Ich weiß noch nicht, wo wir stehen, bei der neu zusammengestellten Offensive können die Automatismen noch nicht greifen", sagt er. Auf jeden Fall ist der Trainer aber überzeugt, dass seine Mannschaft eine gute Vorbereitung absolviert hat und auf den Punkt topfit ist. „Mehr kann man in sechs Wochen nicht machen und man sieht auch deutliche Fortschritte.“
Der Trainer weist auf die Sorgfalt hin, mit der die sportliche Leitung die insgesamt neun externen Neuzugänge ausgewählt hat. „Ich denke, die Typen passen zu uns. Das ist uns sehr gut gelungen. Ganz wichtig ist, dass sich ein Team wohlfühlt, Spaß hat und zufrieden ist.“ Dass seine Mannschaft nahtlos an die spielerischen Highlights der letzten Saison anknüpfen kann, glaubt Verbeek nicht. „Das braucht Zeit. Zum Start fordern alle Trainer Geduld, das gilt auch bei uns.“
Maxim Leitsch hat es in den Kader geschafft
Mit Marco Stiepermann (offensives Mittelfeld) und den beiden Außen Tom Weilandt (rechts) und Kevin Stöger (links) stehen drei Neue in der Startformation. Die eigentliche Überraschung gibt es aber auf der Auswechselbank: Unter den vielen Youngstern sitzt nicht, wie erwartet, U19-Nationalspieler Gökhan Gül, sondern Vorbereitungs-Shootingstar Maxim Leitsch. Für Verbeek gibt es hierfür eine einfache und logische Begründung: „Er ist ein Linksfuß und könnte sowohl für Perthel, als auch für Bastians einspringen“
Ungeachtet der Tatsache, dass Backups durchaus vorhanden sind, brachte Sportvorstand Christian Hochstätter nochmal den Willen zum Ausdruck, bis zum Ende der Transferperiode am 31. August „auf der einen oder anderen Position noch etwas zu machen“. Dies tut seiner Meinung Not, denn quantitativ ist der Kader noch nicht ausgereizt. Hochstätter erklärt: „In der zweiten Liga spielen in der neuen Saison elf Deutsche Meister, fast alle wollen aufsteigen.“
Letztmalig und unmissverständlich bezog Hochstätter noch einmal Stellung zum in den letzten Tagen erneut hochgekochten Wechsel von Simon Terodde zum VfB Stuttgart: „Wenn ein Spieler uns verlassen möchte, ein langfristiges Vertragsangebot ablehnt und sich klar für den neuen Klub positioniert, dann haben wir keine andere Möglichkeit als ihn zu verkaufen. Ich kann zwar die Enttäuschung der Fans verstehen, dass wir ihn nicht halten konnten, aber das ist leider im Fußball mittlerweile eine Selbstverständlichkeit.“
Auch zu der ins Spiel gebrachten Möglichkeit eines Verkaufs von Terodde nach England bezog er klar Stellung. „Bis heute ist mir kein Angebot aus England bekannt, auch wenn sogenannte Experten glauben, es besser zu wissen.“ Wie auch immer, zum Heimspiel erwarten die Bochumer mehr als 16.000 Besucher – mit 15.500 im Schnitt kalkuliert der Klub.