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Pander verdirbt Englands Premiere in Wembley
Zwei Schalker sichern DFB-Elf den Sieg

Pander verdirbt Englands Premiere in Wembley
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Die deutsche Nationalmannschaft ist trotz großer Verletzungssorgen in der neuen "Kathedrale des Fußballs" mit einem historischen Sieg in die EM-Saison gestartet. Nach Toren der Schalker Kevin Kuranyi (26.) und Christian Pander (40.) gewann das Team von Bundestrainer Joachim Löw vor den Augen von Glücksbringer Jürgen Klinsmann im Londoner Wembley-Stadion gegen England glücklich mit 2:1 (2:1). Damit sorgte die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), die das letzte Spiel am 7. Oktober 2000 im alten englischen Nationalstadion gewonnen hatte, auch für die erste Niederlage der Gastgeber in der neu erbauten Prunkarena.

Hatte auch mit der Not-Elf Erfolg: Bundestrainer Joachim Löw. (Foto: firo)

Nach dem Führungstreffer durch Frank Lampard (9.) hofften die Engländer auf das Ende der schwarzen Serie gegen den alten Rivalen, doch Kuranyi und Debütant Pander mit einem Traumtor aus 25 Metern sorgten für den fünften deutschen Sieg in Folge in Wembley, wo die DFB-Elf zuletzt vor 32 Jahren verloren hat. Damit kann Löw trotz der Verletzungssorgen beruhigt auf das EM-Qualifikationsspiel am 8. September in Cardiff gegen Wales blicken.

Die deutsche Rumpfelf geriet vor 86.133 Zuschauern im nicht ganz ausverkauften, 1,4 Milliarden Euro teuren "schönsten Stadion der Welt" (Franz Beckenbauer) in der Anfangsphase zwar schwer unter Druck, behauptete sich aber danach mit Bravour. In der Schlussphase hatte der WM-Dritte noch das Glück des Tüchtigen. "Ist immer schön in England zu gewinnen, auch wenn es um nichts geht, aber manchmal zählt Prestige ja auch mehr als ein Qualifikationsspiel", freute sich Torhüter Jens Lehmann, der eine starke Partie spielte.

Ohne die Stammkräfte Michael Ballack, Torsten Fings und Miroslav Klose, die eine Liste von elf verletzten Spielern anführten, fehlte nur in der Anfangsphase die Abstimmung. Die zahlreichen Umstellungen von Bundestrainer Joachim Löw stifteten zunächst eher Verwirrung. "Am Anfang hatten wir zuviel Respekt", räumte Löw ein.

Philipp Lahm spielte überraschend als Abräumer vor der Abwehr, in der auf der linken Seite Pander bei seinem Debüt im DFB-Trikot gleich von Beginn an ran durfte. Offensiv kamen auf den Außenpositionen David Odonkor und Piotr Trochowski zum Zug. Einziger nomineller Stürmer war Kuranyi. Dass auch Englands Coach Steve McClaren in den verletzten Wayne Rooney und Steven Gerrard sowie dem Ex-Münchner Owen Hargreaves wichtige Spieler fehlten, war zunächst nicht zu merken.

Nachdem die deutsche Elf in den ersten Minuten kaum in die englische Hälfte vorgedrungen war, fiel der Führungstreffer der "Three Lions" nicht überraschend. Der anfangs sehr nervöse Pander verlor den Zweikampf gegen Richards, Christoph Metzelder kam gegen Frank Lampard zu spät. Der Mittelfeldspieler des FC Chelsea schoss knallhart in die kurze Ecke des Tores von Jens Lehmann, der nach seinen jüngsten beiden Patzern beim FC Arsenal diesmal gegen den Schuss aus kurzer Distanz machtlos war.

Doch der Gegentreffer rüttelte die deutsche Mannschaft wach. Zunächst verfehlte Metzelder (21.) nach einer Ecke von Pander das englische Tor nur knapp. Zwei Minuten später ging ein Warnschuss von Thomas Hitzlsperger noch am Tor vorbei, doch in der 26. Minute leitete der deutsche Meister vom VfB Stuttgart das 1:1 ein. Einen Schuss des ehemaligen England-Legionärs konnte David Robinson nicht festhalten. Nach einem unkontrollierten Befreiungsschlag wehrte der Torwart der Gastgeber eine Flanke von Bernd Schneider gerade noch vor der Linie ab - doch Kuranyi schob den Abpraller unbedrängt ein.

Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Zunächst scheiterte Joe Cole aus spitzem Winkel an Lehmann (33.), bevor Pander seinen Fehler auf beeindruckende Art wieder wettmachte: Der 23-Jährige überwand Robinson in der 40. Minute mit einem trockenen Schuss aus dem Stand in den Winkel. "Das ist ein unglaubliches Gefühl", meinte der Schalker. Im Gegenzug reagierte Lehmann bei einem Kopfball von Michael Owen erneut klasse, bevor der Brite in der 45. Minute aus spitzem Winkel nur den Außenpfosten traf.

Nach der Pause erhöhten die Engländer, die in David James einen neuen Torwart brachten, den Druck weiter. Deutsche Angriffe waren kaum noch zu sehen. Auch Roberto Hilbert, der für Odonkor ins Spiel kam, sorgte kaum für Entlastung. In der 66. Minute hatten die Gäste großes Glück, als Kieron Dyer nach einem Pass von Superstar David Beckham aus kurzer Distanz das Tor nur um Zentimeter verfehlte. In der 77. Minute klärte Lahm einen Kopfball von Englands Kapitän John Terry auf der eigenen Torlinie.

"Das ist natürlich klasse, wenn man hier gewinnen kann. Man hat uns ja immer gesagt, nicht gegen einen Großen gewinnen zu können und in England zu gewinnen, ist einfach schön", analysierte Löw.

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