Die 50-köpfige Küchencrew im noblen Seehotel Überfahrt hat’s ausgerechnet: 350 Kilogramm Fisch, 450 Kilo Fleisch, 600 Kilo Pasta und etliches an Gemüse wird Borussia Mönchengladbachs Crew bis zum Trainingslager-Ende am Freitag verputzen. Gut und gesund essen allein reicht allerdings nicht aus, um im August die Qualifikation zur Champions League zu schaffen. Trainer André Schubert bereitet seine Profis am Tegernsee mit Ideen auf die Play-offs vor.
Das sagt der Trainer über sein Spielsystem: „Das ist wie beim Schach: Computer probieren alles, Menschen machen eher sinnige Dinge. Im Wohnzimmer habe ich eine grüne Magnettafel, auf der ich Systeme probiere. Und zwar danach, wie der Gegner aufbaut, wie er verteidigt und was von unserer Seite dazu gut passen würde. Ich bin kein Nerd, der acht Stunden vor der Tafel verbringt. Zwei oder drei werden es aber manchmal.”
… über 3-5-2 und 4-4-2: „Wir können beides gut spielen. Grundsätzlich finde ich, dass Systeme übertrieben wichtig genommen werden. Sie sind ja eigentlich nur Spielordnungen, in denen sich die Spieler orientieren. Und die meisten Spieler tun das schnell. Mit der Dreierkette beim offensiv interpretierten 3-5-2 haben wir uns bisher sehr wohl gefühlt. Derzeit teste ich, wer in der Kette wo am besten passt. Mit Andreas Christensen, Nico Elvedi, Tony Jantschke sowie den Neuzugängen Tobias Strobl und Jannik Vestergaard haben wir einige Möglichkeiten.”
… über den 4-3-3-Plan: „Der ist im Kopf. Grundsätzlich ist hier die Frage, wie wir angreifen. Spielen wir das vorne mit Mittelstürmer, Links- und Rechtsaußen wie Dortmund oder mit zentraler Spitze und zwei hängenden Angreifern? Letztlich geht es bei aller Diskussion nur darum, was am besten zu meinen Spielern passt.“
… über Borussias Art des Fußballs: „Wir wollen viel Ballbesitz haben und offensiv sein. Ein flexibles Kombinationsspiel hat uns zuletzt ausgezeichnet. Wenn wir den Ball nicht haben, wird der gejagt. Diese Situationen in Gleichzahl oder auch Unterzahl üben wir im Training.”
… über die neue Rolle des Ex-Dortmunders Jonas Hofmann: „Er ist laufstark, ballsicher, mag viele Kontakte, wird zweikampfstärker. Die neue Position liegt für ihn nah. Dabei ist es fließend, ob er als Sechser im defensiven Mittelfeld, als Achter oder Zehner unterwegs ist.“
… über die Größenvorteile von 1,99-Meter-Turm Jannik Vestergaard: „Er ist technisch besser, als manche von außen vermuten. Wir haben Jannik nicht wegen seiner Körpergröße verpflichtet. Dass wir aber eine weitere Option bei Standards im gegnerischen Strafraum haben, liegt auf der Hand.”