„Wenn ich ehrlich bin, möchte ich gar nicht mehr so viel über die letzte Saison reden“, sagt der 25-Jährige. Der Abstiegskampf mit dem Fußball-Zweitligisten und sein erstes Jahr in Düsseldorf, das für den früheren Publikumsliebling des MSV Duisburg sportlich alles andere als zufriedenstellend verlief – abgehakt. Der Blick geht nach vorne. Schwieriger wird es da schon, jenen 25. Februar 2011 und seine Folgen zu vergessen. Koch hat sich mittlerweile mit seiner schwärzesten Stunde arrangiert, was bleibt ihm schließlich auch anderes übrig? Die langen Narben an seinem rechten Bein werden ihn schließlich für immer an jene Zeit erinnern, als er nach einem schweren Zusammenprall im Spiel mit dem MSV Duisburg in Oberhausen um sein Bein, in dem alles kaputt war, was nur kaputt gehen kann, und seine sportliche Zukunft kämpfen musste. Wochen-, ja monatelang. Wäre er damals nur ein paar Stunden später ins Krankenhaus gekommen – die Ärzte hätten amputieren müssen.
Junggesellenabschied, Hochzeit, Flitterwochen – ich hatte die schönsten vier Wochen meines Lebens
Julian Koch
Es ist schon eine außerordentliche Fügung des Schicksals, dass der Blondschopf ausgerechnet in jenen Momenten, als er monatelang ans Bett im Dortmunder Klinikum gefesselt war und sich fast im Minutentakt Schmerzmittel durch die Kanülen in seinen Körper pumpen musste, seinen ganz persönlichen Lichtblick fand. Fast fünfeinhalb Jahre später hat er diesen nun geheiratet. Katharina, damals Krankenschwester im Städtischen Klinikum Dortmund, war nur als Vertretung auf Kochs Station eingeteilt.
Bevor es nun mit Fortuna ins Trainingslager nach Maria Alm ging, wurde geheiratet. „Junggesellenabschied, Hochzeit, Flitterwochen – ich hatte die schönsten vier Wochen meines Lebens“, berichtet Koch stolz und strahlt mit der Sonne über dem Steinernen Meer auf der Dachterrasse des Mannschaftshotels um die Wette. „Das war für mich genau der richtige Neuanfang für die kommende Saison mit der Fortuna!“ Sportlich soll es für Koch und Co. – auch Ex-MSV-Mann Adam Bodzek ist weiterhin an Bord – künftig besser laufen. Koch bleibt aber bescheiden: „Wir wollen mit dem Abstieg nichts zu tun haben.“