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Essen: Polizei-Einsatz beendet Kreisliga B-Match
"Ich bin doch nicht lebensmüde"

Essen: Polizei-Einsatz beendet Kreisliga B-Match
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Neun Tore plus ein nicht mehr ausgeführter Elfmeter nach fünf Minuten Nachspielzeit, die Zuschauer der Kreisliga B-Partie zwischen SG Essen Schönebeck III und Fatihspor Essen II bekamen einiges geboten. Die Szenen, die sich nach Abpfiff der Partie abspielten, wären ihnen jedoch wohl lieber erspart geblieben. Völlig überraschend gerieten zunächst zwei gegnerische Spieler aneinander, ehe sich beide Teams plötzlich eine regelrechte Massenschlägerei lieferten. Fünf Polizeiautos, ein Streifenwagen und ein Rettungsfahrzeug beendeten schließlich die wüsten Tumulte, zwei Spieler mussten umgehend ärztlich behandelt werden. Reviersport online fragte: [i]Was war da los?[/i]:

Murat Sen (1. Vorsitzender Fathispor Essen): "Ich war selber nicht vor Ort, habe aber natürlich mit den Leuten gesprochen. Irgendwie hat es da nach Abpfiff eine Auseinandersetzung gegeben, ein Spieler von uns musste unmittelbar nach dem Spiel ins Krankenhaus, der hat ein Riesen-Ei auf der Stirn. Einige Spieler von Schönebeck sollen wohl richtig wild um sich geschlagen haben. Wie es letztlich dazu kam, kann ich auch nicht sagen. Wir wissen aber, dass es noch einen Sonderbericht des Schiedsrichters geben wird, den warten wir erstmal ab. Schließlich muss man zuerst auch die andere Seite hören, es behauptet ja immer jeder erstmal von sich, er sei im Recht."

Holger Thielsch (Trainer SG Essen-Schönebeck III): "Es war erstmal ein ganz normales, ruhiges Spiel. Da war rein gar nichts, keine Härte, keine strittigen Szenen. Wir Trainer haben sogar unsere Witze miteinander gemacht, uns blendend verstanden. Dann, nach dem Abpfiff, hat ein Fathispor-Spieler einem unserer Akteure in die Weichteile gekniffen und ihn angespuckt. Wie es dazu kam und warum es dann so eskaliert ist, weiß ich nicht. Unser Torwart konnte musste auf jeden Fall direkt vor Ort ärztlich versorgt werden. Es bekommt jetzt natürlich wieder den Nachgeschmack: Schon wieder eine türkische Mannschaft, die an sowas beteiligt ist. Das finde ich sehr schade, weil es ein eigentlich ein absolut faires Spiel war. Einzelcharaktere machen da alles kaputt, der Fathispor-Vorsitzende Murat Sen hat sich auch schon mehrfach bei mir entschuldigt. Was aber keinesfalls in Ordnung geht, ist die Tatsache, dass der Schiedsrichter sich der Sache nicht angenommen hat. Ich habe ihn mehrfach gebeten, sich das Handgemenge anzusehen, aber er hat nicht reagiert. Es erwartet ja keiner, dass er da eingreift, aber immerhin hätte er es festhalten sollen. Diesbezüglich werde ich mich auch beim Fußballkreis beschweren."

Helmut Annas (Schiedsrichter der Partie): "Ich habe zunächst fünf Minuten nachspielen lassen, weil die Schönebecker bei jeder Aktion auf Zeit gespielt habe, immer wieder den Ball wegschlugen. Dann gab es in der letzten Minute der Nachspielzeit noch einen Elfmeter für Schönebeck, aber ich habe schon abgepfiffen, weil sie die ganze Zeit nur noch im Zeitlupentempo gespielt haben. Dann war ich auf dem Weg zur Kabine und auf halbem Weg müssen die Spieler angefangen haben, sich zu prügeln. Gesehen habe ich es nicht, schließlich habe ich hinten keine Augen. Wenn SG-Trainer Holger Thiele jetzt sagt, er habe mich aufgefordert, mir das anzusehen, kann ich nur sagen: Auffordern heißt nicht schreien. Er hat mich am Trikot gerissen und mich dann noch beschimpft, dazu werde ich auch einen Sonderbericht anfertigen. Natürlich gehe ich bei so einer Schlägerei nicht dazwischen. Da waren ja quasi alle Spieler beteiligt, ich bin doch nicht lebensmüde. Was der Auslöser war, kann ich deshalb auch nicht sagen, aber ich gehe ganz schwer davon aus, dass Schönebeck etwas damit zu tun hatte. Schließlich wäre es nicht das erst Mal, dass sie versuchen, Mannschaften mit einer anderen Mentalität zu provozieren. Mit Sicherheit kann ich das aber nicht sagen."

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