Wer den Stadtbezirksvorsitzenden der Jungen Union Essen-Mitte kennt, der weiß: Der 29-Jährige lässt sich nicht gern ausbremsen. Er engagiert sich in der CDU und als sachkundiger Bürger im Stadtrat, mischt in zahlreichen Verbänden und Vereinen mit. Am Montagabend wurde Benjamin Daniel Thomas Opfer dreister Diebe: Der skrupellose Täter hat ihm das in mehrfacher Hinsicht wertvolle Zuggerät seines Rollstuhls gestohlen.
Der Landesvorsitzende des Netzwerks „Menschen mit Behinderung“ der CDU Nordrhein-Westfalen hatte am Montag eine Veranstaltung der Aidshilfe besucht. Das vierrädrige Zuggerät hatte er dazu gegen 18 Uhr vor dem Gebäude an der Varnhorststraße 17 abgestellt und mit einem Fahrradschloss gesichert und den Zündschlüssel herausgezogen. Die von einem Elektromotor angetriebene Maschine der Marke „Swiss Trac“ wird an Rollstühle angekoppelt und hat einen Lenker. Diesen hält Thomas mit angewinkelten Armen fest, um sich so bis zu sieben Stundenkilometer schnell ziehen zu lassen – auch über Hindernisse hinweg und Bordsteinkanten hinauf. Das Gerät, das ihm viele Freiheiten schafft, hat die Krankenkasse gezahlt. Sie koste „zwischen 7000 und 11.000 Euro“, so Thomas.
Als er die Räume der Aidshilfe gegen 20 Uhr verließ, war sein „Trac“ samt Schloss verschwunden. „Ich kann mir kaum vorstellen, dass den jemand mitgenommen hat, der nicht weiß, was man damit macht. Was für eine Unverschämtheit“, ärgert sich der Essener, der sich auch an der Ruhruniversität für Inklusion einsetzt. Thomas alarmierte sofort die Polizei und erstattete später auf der City-Wache Anzeige.
Polizeisprecher Marco Ueberbach hofft auf Zeugenhinweise: „Dieses Gerät müsste auch Passanten aufgefallen sein.“ Er bittet um Hinweise unter 0201/829-0. Benjamin David Thomas selbst hat am Dienstag über sein Facebook-Profil einen Aufruf abgesetzt und seine Handynummer (0160 94 809 456) in der Hoffnung veröffentlicht, seine „Zugmaschine“ schnell wiederzubekommen. Die ist zwar sehr selten, aber keine Spezialanfertigung, könnte von Kriminellen also auch weiterverkauft werden. Besitzer Thomas hatte die schwarze Verkleidung mit zwei Aufklebern verziert: mit einem Sticker des Fußball-Bundesligisten Werder Bremen und einem der Essener Tusem-Handballer.
Michael Welling, Präsident von Rot-Weiss Essen, hat sich dem Thema ebenfalls angenommen. Via facebook versprach er eine Belohnung für die Person, die bei der Tätersuche hilft: "Sollte der Hinweis desjenigen tatsächlich zur Aufklärung und Wiederbeschaffung führen, gibt es eine Sitzplatzdauerkarte beste Kategorie (E2/E3 oder R3) von Rot-Weiss Essen als Belohnung dazu (und wenn der- oder diejenige Schalker ist, fällt uns definitiv auch etwas ein!!!)."
Ein Zusatz mit einem Augenzwinkern, Welling freut sich natürlich über jede Hilfe - egal wo sie herkommt. Sollte am Ende ein Hinweis entscheidend sein, der von einer Person kommt, die RWE nicht nahe steht, wird RWE sicher eine kleine Belohnung finden, mit der jeder Tippgeber leben kann.