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"Deutschland hat doch genügend Chefs"

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Klinsmann: "Deutschland hat doch genügend Chefs"
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Bei der Copa América steht Jürgen Klinsmann mit den USA im Halbfinale.

In der Nacht zum Mittwoch (3 Uhr deutsche Zeit/Sat.1) muss sein Team in der Football-Arena des NFL-Teams Houston Texans gegen Vizeweltmeister Argentinien ran. 71 500 Fans wollen die US-Fußballer gegen Lionel Messi und Kollegen sehen. „Argentinien kocht auch nur mit Wasser“, behauptet Daueroptimist Klinsmann.

Wie man Wirbelwind Messi bremst, hat Klinsmanns Ex-Assistent Joachim Löw im WM-Finale 2014 mit Deutschland vorgemacht. „Vielleicht“, sagt Klinsmann im Telefongespräch mit dieser Zeitung, „rufe ich Jogi vorher noch einmal an.“

Parallel verfolgt der ehemalige Bundestrainer das Geschehen bei der EM in Frankreich. Auch, was die deutsche Auswahl anbetrifft. „Morgens und mittags drei Spiele der EM, abends Copa“, zählt der 51-Jährige auf, „uns war nicht langweilig.“

Dass sein Ex-Kapitän Michael Ballack jüngst als Fußball-Experte beim US-Sportsender ESPN erklärte, die deutsche Elf habe keine Führungsspieler, lächelt Klinsmann locker weg. Das hat er mit Joachim Löw gemeinsam. „Beurteilen“, sagt der US-Trainer aus der Ferne, „kann so etwas nur, wer intern dabei ist. Ich denke, dass Deutschland doch genügend Chefs hat. Die Kritik ist sicher dem mäßigen 0:0 gegen Polen geschuldet. Ab dem Achtelfinale sehe ich bei der EM ein anderes Turnier.“

Zur Euro mit 24 Mannschaften hat der ehemalige Bundesliga-Profi des VfB Stuttgart und des FC Bayern München auch eine Meinung: „Bei der Copa spielen die besten 16 Teams des amerikanischen Kontinents. Das Niveau ist unglaublich gut. Die EM ist mit den vielen Mannschaften dagegen einfach verwässert und besitzt noch kein großes Kaliber. Mit der Aufstockung hat man sich keinen Gefallen getan.“

Im Klinsmann-Team sorgen bei der Copa auch Bundesliga-Spieler für Qualität – und Erfolg. Der Mönchengladbacher Fabian Johnson als Außenverteidiger etwa. Innenverteidiger John Anthony Brooks von Hertha BSC. Oder auch der neue HSV-Angreifer Bobby Wood.

Den 17-jährigen Dortmunder Christian Pulisic hält der Trainer „für ein Juwel, mit dem wir aber sehr vorsichtig umgehen müssen“. 24 Minuten beim 0:2-Auftakt gegen Kolumbien durfte der offensive Mittelfeldspieler bisher ran. Klinsmann begründet die Zurückhaltung mit der Spielhärte vieler südamerikanischer Teams: „Bei Christian müssen wir einschätzen können, wie kalt das Wasser ist, in das wir ihn hineinwerfen.“

Das Jubiläumsturnier zum 100-jährigen Bestehen des Südamerika-Verbandes Conmebol hat für Klinsmann eine Bedeutung auch weit über das Ende seines Trainervertrages (bis 2018) hinaus: „Wir geben ein tolles Bewerbungsschreiben für die Austragung der WM 2026 ab.“ Dann soll das größte Fußballturnier in den USA steigen. Wie 1994.

Der Zuspruch vor den Halbfinals ist stark: Die Copa zieht mit 44 300 Zuschauern pro Spiel fast so viele Fans in die Stadien wie die EM (aktuell 44 900) bislang. Und dies trotz einiger wenig attraktiver Teams wie Haiti, Panama oder Bolivien.

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