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Hooligans müssen aus dem Verkehr gezogen werden

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Hooligans, Hooligans
Hooligans, Hooligans Foto: Getty Images
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Der drohende EM-Ausschluss wird am Mittwoch seine Wirkung nicht verfehlen, wenn Russland auf die Slowakei trifft. Ein Kommentar.

Man darf es als gutes Zeichen werten, dass der Vorsitzende des russischen Sportausschusses das Uefa-Urteil über seinen Verband knurrend akzeptieren wird. Dmitri Swischtschew sieht in der Drohung eines EM-Ausschlusses und in der Geldstrafe von 150 000 Euro keine politische Motivation in Europa: nur eine „übermäßige Bestrafung“, dass Hooligans aus Russland fast das Stadion von Marseille zerlegt und englische Anhänger gejagt haben. Die Strafe wird er jetzt hinnehmen. Und berechtigt ist sein Widerspruch allemal, den er außerdem geäußert hat: „Man denkt schon nach, warum nur Russland bestraft wird.“

Der Grund ist rein juristischer Art. Die Krawalle der Russen fanden im Stadion statt, die der englischen und deutschen Hooligans aber in den Innenstädten von Marseille und Lille, also dort, wo der europäische Verband keine Handlungsmacht mehr hat. Bezweifelt irgendjemand, dass auch diese Ausschreitungen mit den beiden Fußballspielen jeweils im Zusammenhang stehen?

Warum die Uefa ein Zeichen setzen muss

Weder FA noch DFB können sich auf eine geografische Begründung zurückziehen, dass die Krawalle nicht sanktioniert werden können. Für das Verhalten ihrer Landsleute sind beide Verbände nicht weniger verantwortlich als der russische, ganz gleich, wo die Ausschreitungen passiert sind. Hier muss die Uefa wie am Sonntag ein Zeichen setzen, als die Botschaft lautete: Egal, was die Gremien juristisch entscheiden – Sanktionen sind auch jenseits von Stadiongrenzen möglich, wie die Pressemitteilung aussagte. Nur das ist die Sprache, die von Verbänden und Hooligans verstanden wird.

Die westlichen Staaten können Russland nicht ständig mangelhafte Rechtsstaatlichkeit vorwerfen und sich selbst aus der Zuständigkeit winden. Hooligans müssen überall aus dem Verkehr gezogen werden. Der drohende EM-Ausschluss wird am Mittwoch seine Wirkung wohl nicht verfehlen, das Vorrundenspiel der Russen gegen die Slowakei hoffentlich friedlich verlaufen. Womöglich muss man auch den anderen mal drohen.

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