Wie „de Telegraaf“ berichtet, sind die Holländer bereit, ihre vor Jahren eingeführte Gehaltsobergrenze außer Kraft zu setzen oder in Form von Handgeld auszuhebeln. Der 32-jährige Angreifer soll in der niederländischen Hauptstadt Arkadiusz Milik beerben, auf dessen Abschied sich die Ajax-Führung vorbereitet.
Der ehemalige Leverkusener und Augsburger Milik läuft derzeit als Sturmpartner von Robert Lewandowski für die polnische Fußball-Nationalmannschaft bei der EM in Frankreich auf, wo er am Donnerstag auf Deutschland als zweiten Gruppengegner trifft. Gegen Nordirland sicherte der 22-Jährige mit seinem Tor zum 1:0-Endstand Polens ersten Sieg bei einer Europameisterschaft überhaupt. Neben Lazio Rom sollen auch Bundesligisten am Torjäger interessiert sein, der vergangene Saison 21 Ligatreffer erzielte.
Dass sich Miliks Zukunft erst nach der EURO entscheiden wird, kommt Ajax entgegen. Noch weiß Huntelaar schließlich nicht, ob und wie der neue S04-Coach Markus Weinzierl mit ihm plant. Der mit einem Top-Vertrag bis 2017 ausgestattete Routinier würde gerne noch ein Jahr in Gelsenkirchen bleiben – sofern die sportliche Perspektive unter dem neuen Übungsleiter stimmt. Die „Knappen“ steigen am 27. Juni ins Trainings für die neue Saison ein.
Huntelaar hatte in Interviews nach der Saison bei der niederländischen Nationalmannschaft bereits angegeben, für einen Ajax-Wechsel offen zu sein, sollte er bei Königsblau nicht mehr erste Wahl sein und dabei sogar finanzielle Einbußen in Kauf zu nehmen. Über die Jahre hatte er immer wieder gesagt, sich irgendwann eine Rückkehr nach Amsterdam vorstellen zu können, wo er von 2006 bis 2008 spielte. Mehrmals hatten Offizielle des Eredivisie-Klubs im Laufe der vergangenen Saison bei ihm und seinem Berater angeklopft. Nie war die Tür zu.
Da ein Huntelaar mit einem zu großzügigen Honorar ausgestattet ist, um ihn aufs Abstellgleis zu setzen, rechnet man in den Niederlanden damit, dass S04 in Sachen Ablöseforderung bereit ist, dem Eredivisie-Rekordmeister entgegenzukommen und möglicherweise sogar Teile des künftigen Gehalt des „Hunters“ zu übernehmen. Gerüchte, wonach eine spezielle Ajax-Klausel in seinem aktuellen Vertrag auf Schalke verankert sei, dementierte der 76-fache Nationalspieler zuletzt vehement.
Unabhängig von der Milik-Frage konnte Ajax bereits eine Einigung mit dem kolumbianischen Sturmtalent Mateo Casierra erzielen. Die Amsterdamer denken, dass sich der 19-Jährige an der Seite Huntelaars zu einem Top-Angreifer weiterentwickeln kann. In ihren Zukunftsvisionen ist der Schalker also gleich doppelt wertvoll.