Der Deal ist perfekt, der Torjäger erhält bei den Schwaben einen Dreijahres-Kontrakt bis 2019. Terodde stürmt damit in der kommenden Saison ausgerechnet für einen Zweitliga-Konkurrenten, für den nach dem Abstieg nur der Aufstieg zählt - ein Ziel, das sich bekanntlich auch der VfL unter Trainer Gertjan Verbeek auf die Fahnen geschrieben hat. Als Ablösesumme kassiert der VfL Bochum nach Informationen dieser Zeitung gut drei Millionen Euro. Teroddes Vertrag in Bochum wäre nur noch ein Jahr gelaufen, 2017 hätte er den Klub ablösefrei verlassen können.
Überraschend kommt der Transfer längst nicht mehr, der VfL kann seit Monaten damit rechnen, dass der 28-Jährige in der kommenden Saison nicht mehr in Bochum angreift. Angesichts der Klasse von Terodde, der im Sommer 2014 ablösefrei von Union Berlin kam, in 72 Pflichtspielen 47 Mal traf und in der vergangenen Saison Torschützenkönig der 2. Liga war, ist das für den VfL ein schmerzhafter Verlust.
„Grundsätzlich hätten wir es schon sehr gerne gesehen, wenn Simon seinen Vertrag bei uns verlängert hätte“, sagte Sportvorstand Christian Hochstätter. „Dass er ein Angreifer mit Qualität ist, hat er in den vergangenen zwei Jahren bei uns eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Da er aber eine Vertragsverlängerung beim VfL abgelehnt und überdies die Absicht geäußert hat, sich zu verändern, sind wir mit dem VfB Stuttgart in Verhandlung getreten. Ich wünsche ihm alles Gute, wir werden uns ja schon bald wiedersehen.“
Für Hochstätter wird sein „Plan B“ wie Terodde-Abgang damit zu „Plan A“. Ein wenig Geduld müsse man noch haben, hieß es gestern aus gut informierten VfL-Kreisen - gut möglich, dass vor dem Trainingsauftakt ein neuer (Top-)Stürmer präsentiert wird.
Personellen Bedarf gibt es jedenfalls noch reichlich. Stand jetzt fehlen Bochum neben einem Terodde-Ersatz noch mindestens zwei Innenverteidiger sowie Back-Ups auf mehreren Positionen, unter anderem auf der linken Abwehrseite. Und: Felix Bastians, dessen Vertrag ebenfalls nur noch bis 2017 läuft, hat es bisher vermieden, sich klar zum VfL zu bekennen. Ein Wechsel des Innenverteidigers ist damit zumindest denkbar.
Der aktuelle Kader 2016/17: Torhüter: Manuel Riemann (Vertrag läuft bis 2018), Felix Dornebusch (2019) Abwehr: Stefano Celozzi (2020), Timo Perthel (2019), Patrick Fabian (2018, fällt bis zum Jahresende verletzt aus), Gökhan Gül (2018), Felix Bastians (2017), Jan Gyamerah (2017). Mittelfeld/Angriff: Anthony Losilla (2019), Vangelis Pavlidis (2019), Tom Weilandt (2018), Selim Gündüz (2018), Thomas Eisfeld (2018), Görkem Saglam (2018), Tim Hoogland (2017), Arvydas Novikovas (2017), Tobias Weis (2017), Piotr Cwielong (2017), Peniel Mlapa (2017), Cagatay Kader (2017) Anmerkungen: Weis und Cwielong spielen unter Verbeek keine Rolle mehr.