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Offener Brief an die Fans von S04 und BVB
Spieler, die beide Trikots trugen, appellieren an die Fairness

Offener Brief an die Fans von S04 und BVB
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Mit einem Offenen Brief appellieren einen Tag vor dem Derby Fußballer, die in ihrer Karriere für beide Vereine gespielt bzw. als Trainer gearbeitet haben, an die Fairness der Fans auf beiden Seiten. Unterzeichnet ist der Brief, den Schalke 04 und Borussia Dortmund zeitgleich veröffentlichen, von Rüdiger Abramczik, Ingo Anderbrügge, Ulrich Bittcher, Siggi Held, Gerd Kleppinger, Heini Kwiatkowski und Rolf Rüssmann.

An alle Schalker und Dortmunder! Am morgigen Samstag ist es wieder so weit: S04 gegen BVB - ein Derby, das die Menschen einer ganzen Region elektrisiert. Wir haben in beiden Trikots gespielt oder als Trainer gearbeitet und wissen: Kein Spiel ist mit diesem Ruhrpott-Schlager vergleichbar – und das wird auch immer so bleiben. Atmosphäre, Spannung, Gefühle und vor allem Leidenschaft machen diese Partie einzigartig. An den Arbeitsplätzen zwischen Wesel und Soest, zwischen Münster und Siegen gibt es in den Tagen vor und nach dem Spiel nur ein Thema.

Der eine drückt am Samstag in der Veltins-Arena den Knappen die Daumen, der andere den Borussen. Das geht gar nicht anders. Für beide zu sein, scheint unmöglich. Schalker oder Dortmunder Fan zu sein war und ist eine Entscheidung fürs Leben. Andernorts wäre man froh, solch einzigartige Traditionsvereine und derart leidenschaftliche Anhänger zu haben. Der eine oder andere lockere Spruch fehlte nie, sonst wäre das Derby langweilig. Nicht jedes Wort muss auf die Goldwaage gelegt werden. Es gibt aber Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen.

Wir sind stolz, dass wir für diese beiden tollen, einzigartigen Clubs spielen bzw. arbeiten durften. Und natürlich gab es schon in unserer Zeit Pfiffe gegen die Spieler, die die Seiten gewechselt hatten – uns haben oft die Ohren geklingelt. Auch damals haben sich beide Mannschaften auf dem Rasen nichts geschenkt, nicht einen Millimeter. Der Sieger ging erhobenen Hauptes vom Platz, der Verlierer wollte sich verkriechen. Trotzdem gab man sich nach dem Spiel die Hand, das war selbstverständlich. Denn Freude und Trauer wechselten über die Jahre oft die Seiten. Mal jubelten die Blau-Weißen, mal die Schwarz-Gelben.

Schalke gegen Dortmund: Es geht zwar wieder nur um drei Punkte, aber es ist vom Gefühl her natürlich mehr als nur ein Fußballspiel. Dennoch muss das Derby allein sportlich entschieden werden: allein durch die beiden Mannschaften auf dem Platz, bedingungslos unterstützt von ihren Fans. Beide Vereine haben lange Jahre darum gekämpft, dass die gesunde sportliche Rivalität unter Nachbarn im Vordergrund steht. So muss es auch am Samstag wieder sein.

Rüdiger Abramczik Ingo Anderbrügge Ulrich Bittcher Siggi Held Gerd Kleppinger Heini Kwiatkowski Rolf Rüssmann

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