Der WSV-Erfolgstrainer war nach der 0:2-Blamage beim TV Kalkum-Wittlaer auf 180. Er strich der Mannschaft sogar das geplante freie Wochenende. Wir sprachen am Freitag mit Vollmerhausen.
Stefan Vollmerhausen, was hat Sie so wütend gemacht, dass sie den Spielern das geplante freie Wochenende gestrichen haben? Ich kann keinem Spieler den Vorwurf machen, dass er nicht gelaufen ist oder nicht alles gegeben hat. Die Einstellung hat gestimmt. Doch wir sind hier nicht bei irgendeinem Verein, sondern beim Wuppertaler SV. Da verlange ich mehr als nur Kampf und Leidenschaft.
Ich sehe uns da in der Bringschuld. Die Fans sollen eine schöne Heimfahrt haben und sich nicht ärgern. Doch am Donnerstag konnte man sich nur ärgern
Stefan Vollmerhausen
Was genau meinen Sie damit? Hier geht es nicht um irgendein Straftraining oder dergleichen. Bei mir muss keiner die Berge rauf und runter laufen. Wir werden im taktischen Bereich arbeiten, bis die Jungs das alles auch umsetzen. Wir haben unter der Woche klare taktische Dinge ausprobiert, die wir im Spiel umsetzen wollten. Die Umsetzung gegen Kalkum-Wittlaer war einfach desolat. Mir geht es um inhaltliche Dinge, die die Mannschaft zu verrichten hat. Und das hat sie nicht gemacht. Schon das 1:1 in Duisburg war sehr glücklich und hat mir nicht gefallen. Wir sind Meister, na und? Das heißt doch nicht, dass wir uns jetzt zurücklehnen können. Unsere Fans haben ein Recht darauf, uns weiter erfolgreich zu sehen. Es waren bestimmt rund 400 Wuppertaler am Donnerstagabend vor Ort. Sie fahren eine lange Strecke bei 28 Grad Celsius und Verkehrschaos, um unsere Mannschaft zu sehen. Dann zahlen die Mädels und Jungs noch zwölf Euro Eintritt. Ich sehe uns da in der Bringschuld. Die Fans sollen eine schöne Heimfahrt haben und sich nicht ärgern. Doch am Donnerstag konnte man sich nur ärgern.
Es geht jetzt noch gegen Meerbusch, Ratingen und die TuRU. Dann steigt noch das Endspiel in Essen... Ja, die drei Oberliga-Gegner sind von Format und kein Kanonenfutter. Wir müssen den Schalter schleunigst wieder umlegen. Ich will mir am Ende keine Wettbewerbsverzerrung vorwerfen lassen. Denn für Ratingen geht es beispielsweise noch um die Wurst. Wir müssen in diesen Spielen voll da und erfolgreich sein. Dass dann in Essen vor 18.000 jeder hoch motiviert sein wird, muss ich niemandem erzählen. Dafür sind wir alle zu sehr Fußballer. Aber bevor das Endspiel an der Hafenstraße steigt, haben wir noch unsere Hausaufgaben in der Oberliga zu erledigen.