Mit seiner Mannschaft will er unbedingt die direkte Qualifikation für die Europa League schaffen. 110 Prozent fordert Ralf Fährmann am Samstag beim Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim. Von sich, von seinen Mitspielern, für den Verein. Mit einem Sieg will Schalke am letzten Spieltag unbedingt noch auf den fünften oder sechsten Tabellenplatz springen und die direkte Qualifikation für die Europa League perfekt machen. Bloß nicht Platz sieben – der hätte nämlich zur Folge, dass die Schalker in der Qualifikationsrunde antreten müssten, die zeitlich mitten in der Saisonvorbereitung liegt. „Platz fünf ist nicht nur unser Wunsch, sondern unser absoluter Wille. Gerade in einem Umfeld wie bei Schalke wäre das wichtig, um Ruhe reinzubekommen“, sagt Fährmann. Die Teilnahme an der Qualifikationsrunde könne sich wie ein roter Faden durch die Vorbereitung ziehen, befürchtet Schalkes Stammtorwart.
Die Enttäuschung nach dem 1:1 gegen den FC Augsburg sei natürlich groß gewesen. „Es hat ein bisschen gedauert, das zu verarbeiten“, sagt Fährmann. Ihm habe „ein schönes Getränk“ dabei geholfen. Wie in der vergangenen Saison, die S04 auf Rang sechs beendete, ist Fährmann auch in dieser Spielzeit Schalkes bester und konstantester Spieler. Wahrscheinlich würden die Königsblauen gar nicht mehr über Platz fünf sprechen, wenn der 27-Jährige seine Hände nicht so oft im Spiel gehabt hätte.
Über die eigenen guten Taten spricht „Ralle“ aber ungern. Lieber stellt er fest, dass die ganze Mannschaft eine positive Entwicklung genommen hat. „Auch wenn die Ergebnisse das nicht so widerspiegeln“, sagt er. Fährmann stellt klar, dass er immer wieder betont habe, dass der Umbruch Zeit braucht. „Das geht nicht innerhalb von Monaten oder eines Jahres“, sagt er und blickt voraus: „Ich bin sicher, dass wir im nächsten Jahr weitere Fortschritte machen werden, um dann wieder oben anzugreifen.“ Fährmann zählt auf: Fast in jedem Spiel habe Schalke mehr Torchancen als der Gegner gehabt. Und viel mehr Ballbesitz als noch in den Spielen der vergangenen Saison unter Trainer Roberto Di Matteo.
Vor allem Fährmann gehörte immer zu den Spielern, die sich für den in die Kritik geratenen Schalker Trainer André Breitenreiter stark gemacht haben. Die verpasste Champions-League-Qualifikation hat daran nicht geändert. Angesprochen auf Breitenreiter sagt Fährmann: „Jeder weiß, wie ich über dieses Thema denke. Dazu stehe ich nach wie vor. Erst war der Manager das Thema, jetzt ist es der Trainer.“