Eigentlich hatte der MSV in den letzten Wochen nur Endspiele. Als Tabellenletzter musste Duisburg in jeder Partie alles geben, um weiterhin in Rennen um den Klassenerhalt zu bleiben. Und auch wenn die Mannschaft von Ilia Gruev ein wenig davon profitiert hat, dass die anderen Mannschaften vor ihnen auch nicht die nötigen Punkte einfuhren und der Rückstand auf einem Level blieb, dass sie jetzt wieder mitten drin sind im Abstiegskampf, statt als Tabellenletzter nur dabei, haben sie sich das ganz alleine hart erarbeitet.
Seit dem Derby-Sieg gegen Fortuna Düsseldorf am vergangenen Spieltag haben die Zebras Platz 18 an den SC Paderborn abgegeben. Zwei Tage, so erklärt Gruev, durften seine Spieler den Erfolg genießen. "Aber wir müssen auf dem Boden bleiben", mahnt der MSV-Coach auch. "Wir haben noch zwei wichtige Spiele vor uns." Ein bisschen schielt Gruev in Richtung des nächsten Gegners, gerne wäre er jetzt in der gleichen Situation wie der SVS, der den Klassenerhalt trotz drei Punkten Rückstand zu Beginn der Saison schon frühzeitig eingetütet hat. "Die haben eine sehr gute Saison gespielt."
Aber auch seine Zebras sind im Aufwind. In den letzten acht Partien haben sie so viele Punkte geholt wie in den 24 zuvor - 14. Was sich eben in der Tabelle widerspiegelt. Um seiner Mannschaft diese herausragende Leistung vor Augen zu führen, hat der Coach die Tabelle in die Kabine gehängt. So sehen die Spieler tagtäglich, was sie im Stande sind zu leisten. Dass die Mannschaft auf den letzten Metern jetzt noch nervös werden könnte, glaubt Dan-Patrick Poggenberg nicht. "Wir haben oft genug Rückschläge erfahren", sagt der Linksverteidiger. "Wir wissen, wie wir damit umgehen müssen. Wir müssen uns jeden Sieg hart erarbeiten, darum werden wir jetzt nicht euphorisch, aber ganz sicher mit breiter Brust nach Sandhausen fahren. Viele hatten uns schon abgeschrieben, aber wir haben uns eine gute Position erarbeitet."
Dabei geholfen hat den Zebras auf jeden Fall, dass sie in den letzten Wochen und Monaten immer als Mannschaft aufgetreten sind. Poggenberg bezieht das nicht nur auf die Spieler, sondern zieht den kompletten Verein mit ein. "Wir haben hier alle eng zusammen gearbeitet", sagt der 24-Jährige. Mannschaft, Betreuerstab und die Mitarbeiter der Geschäftsstelle." Und auch Gruev schwärmt vom Zusammengehörigkeitsgefühl der Zebras. "Ich genieße hier im Moment jeden Tag. Die Jungs sind voll fokussiert. Ich habe das Gefühl, dass wir als Truppe richtig zusammengewachsen sind. Das macht mich stolz." Und das Gefühl, dass der MSV den Klassenerhalt schafft, steigt von Spieltag zu Spieltag.