Der eine oder andere Duisburger war nach dem Spiel durchaus zu Scherzen aufgelegt. "Schöner wäre es natürlich, wenn unser Fliegenfänger da hinten auch mal zu Null spielen könnte", sagte Kevin Wolze als Michael Ratajczak vorbeiging und lachte dabei herzhaft. Auch wenn die Duisburger sicherlich gerne ohne Gegentor an dem Abend geblieben wären. "Wir können jetzt 2:1" fügte Wolze an. Immerhin war es jetzt der vierte Erfolg mit diesem Ergebnis in den letzten sieben Spielen.
"Von Anfang an machten die Zebras klar, wer hier an diesem Abend die Punkte mitnimmt. Was wir hier als Mannschaft in die Waagschale geworfen haben, das war phänomenal", erklärte Wolze. "Wir haben wieder einen Charaktertest bestanden, sind unserem Ziel wieder ein Stück näher gekommen. Ich bin verdammt froh, dass es geklappt hat. Wir müssen uns auch bei den Fans bedanken, dass die uns nach vorne gepeitscht haben."
Kingsley Onuegbu leitete den Sieg mit seinem Treffer zum 1:0 direkt nach Wiederanpfiff ein. Die Mannschaften waren gerade erst aus der Kabine gekommen, da klingelte es schon im Düsseldorfer Tor. Rolf Feltscher bediente den Torschützen mit einer tollen Flanke. "Die war überragend", befand der "King". "Ich weiß schon, dass Rolf sehr gut flanken kann. Als er sich den Ball hingelegt hat, bin ich einfach reingelaufen und dann hat alles gepasst."
Der MSV setzte den Matchplan des Trainers am Freitagabend optimal um. "Wir haben gesagt, wir wollen vorne drauf gehen, dass wir das Publikum direkt auf unsere Seite bringen. Wir wussten, dass die Düsseldorfer Probleme im Spielaufbau haben, wenn man sie aggressiv attackiert vorne. Das haben wir sehr gut umgesetzt", sagte ein zufriedener Wolze.
Dem Ziel Klassenerhalt sind die Duisburger damit einen weiteren Schritt näher gekommen. Den letzten Tabellenplatz haben sie verlassen und an den SC Paderborn weitergereicht. "Wir haben gesagt, wir können rennen, alles geben, kompakt stehen, das können wir immer. Auch wenn das Spielen schwer wird, das können wir und das haben wir gezeigt und ab und zu auch gut gespielt", erklärte Rolf Feltscher. "Wir haben immer gesagt, wir glauben an uns, wir packen das. Jetzt sind wir endlich nicht mehr Letzter."
MSV-Trainer Ilia Gruev wollte nach dem Spiel gar nicht viel sagen. Nur so viel: "Ich bin stolz auf die Mannschaft. Es war richtig geil hier an diesem Tag Trainer zu sein. Ich weiß, welche Bedeutung der MSV für die Fans hat." Deshalb werde er auch alles dafür tun, mit der Mannschaft in der zweiten Liga zu bleiben.
Düsseldorfs Friedhelm Funkel war schwer enttäuscht, vor allem auch, weil er anerkennen musste, dass der Sieg für die Gastgeber "nicht unverdient" war. "Der MSV hat uns nicht ins Spiel kommen lassen, viel Druck gemacht. Auch als wir uns ein bisschen befreien konnten, Charakter, Leidenschaft und Wille gezeigt haben, sind wir ohne klare Tormöglichkeiten geblieben."
Dennoch ist Funkel optimistisch, dass "wir den Abstieg verhindern werden." Er weiß auch schon, wie es klappt, dass sowohl die Fortuna, als auch der MSV nächsten Jahr in der zweiten Liga spielt. "Am besten ist es, wenn wir jetzt beide unsere Spiele gewinnen."