Eine Halbzeit lang war es mucksmäuschenstill im Stadion Niederrhein. Die Zuschauer waren bedient. Die schwache Leistung gegen Wegberg-Beeck und das Pokal-Aus im Halbfinale in Wuppertal waren noch zu präsent. Das änderte sich auch nicht, als Bertul Kocabas nach einer halben Stunde die Führung für die Rot-Weißen erzielte. Doch die Mannschaft kämpfte und das imponierte auch den 1463 Zuschauern im Stadion. Beim 2:0 durch Arnold Budimbu gab es dann immerhin Applaus, und auch nach dem 3:0, erneut durch Budimbu, feuerten die Fans ihre Mannschaft auch wieder an. Nach dem Spiel wurde die Mannschaft in der Kurve herzlich begrüßt - Wille und Leidenschaft waren zu sehen, das gefällt auch den Zuschauern.
Für Felix Herzenbruch war das Aus im Pokal noch ein wenig schmerzhafter, denn der Linksverteidiger ist gebürtiger Wuppertaler. Trotzdem zeigte er eine souveräne Leistung gegen Velbert: "Es war wichtig, zu zeigen, dass wir nicht auseinanderfallen. Wir haben die Zweikämpfe angenommen und die Tore gemacht, die am Mittwoch gefehlt haben. Der Schmerz sitzt aber noch tief, das hat mir richtig weh getan. Das dauert noch ein, zwei Wochen, bis das vergessen ist."
"Wir wollen den vierten Platz aus dem letzten Jahr bestätigen", rief RWO-Trainer Andreas Zimmermann im Anschluss ans Spiel das letzte Saisonziel aus. Ein Punkt Rückstand haben die Kleeblätter noch auf die SG Wattenscheid und die Dortmunder Reserve, doch auch ein Spiel weniger als die Konkurrenz. Nächste Woche geht es gegen den designierten Meister, die Sportfreunde Lotte, dann reist die Zimmermann-Elf zwei Mal in Serie nach Essen, erst geht es gegen Kray, dann zum alten Erzrivalen Rot-Weiss. Spiele, in denen die Mannschaft das Pokal-Aus endgültig vergessen machen kann.
Doch auch in der letzten Woche gab es noch Grund zur Freude, Alexander Scheelen hat seinen Vertrag bis 2018 verlängert. Seit mittlerweile fünf Jahren schnürt der 28-Jährige seine Schuhe für Oberhausen. "Die Mannschaft ist top, das Umfeld super, hier habe ich einfach Spaß am Fußball", holte Scheelen zur Lobeshymne aus: "Auch wenn es von den Ergebnissen her nicht immer perfekt ist, kann ich ansonsten absolut nichts negatives sagen." Es gab einige Anfragen, ließ er durchblicken, doch konkret wurde es nur mit Oberhausen. Denn ein Ziel verfolgt Scheelen noch: "Natürlich wäre es mal schön, wenn wir den Pokal gewinnen. Aber ich wäre auch zufrieden, wenn wir in der nächsten Saison einfach nur besser abschneiden und mal bis zum Ende auf Schlagdistanz mit der Spitze blieben."