Für den MSV Duisburg war der 2:1-Sieg gegen 1860 München ein ganz besonderer. Zum ersten Mal in dieser Saison konnten die "Zebras" zwei Dreier hintereinander einfahren. Zwölf Punkte gab es sogar in den letzten sieben Spielen. Wichtig für den Sieg waren erneut die Einwechselspieler, bzw. diesmal Thomas Bröker. Der erzielte mit seinem ersten Ballkontakt - er war gerade erst wenige Sekunden auf dem Platz und orientierte sich gleich in den gegnerischen Strafraum - den wichtigen Ausgleich zum 1:1 (73.). Als wenig später dann auch noch Milos Degenek mit Gelb-Rot vom Platz musste (80.), "da galt bei uns Feuerfrei", erklärte Bröker.
Der hatte mit seinem Treffer das insgesamt zwölfte Jokertor der Duisburger erzielt. Damit stehen die "Zebras" zumindest in dieser Statistik an der Spitze der Liga. "Der Trainer hat ein ganz glückliches Händchen bewiesen", meinte Bröker dazu freudestahlend. "Das kann er gerne so beibehalten."
Für Enis Hajri war das erneute Jokertor ein deutliches Zeichen: Die Duisburger Mannschaft ist intakt - und hat die nötige Qualität, die ihr zuletzt so häufig abgesprochen wurde. Egal, wer ran muss, und egal zu welchem Zeitpunkt, ob von Beginn an oder erst im Laufe des Spiels eingewechselt, jeder fügt sich ins Team ein und kennt seinen Platz und seine Aufgabe. Dass das Verhältnis unter den Spielern passt, konnte auch Baris Özbek bestätigen. Der Winterzugang sprach davon, den Sieg "mit meinen Freunden zusammen" eingefahren zu haben.
Der Trainer war nach dem Spiel "richtig stolz auf meine Mannschaft". Sie hatte erneut bewiesen, dass sie charakterstark ist. Dazu gehört für ihn zum einen, dass sie sich so wie vor zwei Wochen den Fans in schlechten Zeiten zum Gespräch stellt. Zum anderen aber, dass sie nicht zum ersten Mal in den letzten Wochen einen Rückstand aufgeholt hat. Dass hierfür ein wenig Glück - auch sein eigenes durch die Einwechslungen - nötig war, nahm Ilia Gruev dankend an. "Wir haben oft genug Pech gehabt", sagte der MSV-Coach, "wenn diesmal das Glück auf unserer Seite war, dann nehme ich das gerne mit."