Thomas Meißner ist an sich ein gut gelaunter Mensch. Aktuell schlägt das persönliche Stimmungsbarometer des Duisburger Innenverteidigers noch etwas mehr in den positiven Bereich aus. Nach dem 2:1-Erfolg beim 1. FC Nürnberg wittern die Zweitligaprofis des MSV Duisburg wieder Morgenluft im Abstiegskampf. Die Aussichten sind vor dem Duell mit dem Drittletzten 1860 München (Freitag, 18.30 Uhr, Schauinsland-Reisen-Arena) verlockender denn je. Meißner: „Wir liegen nur noch drei Zähler hinter dem Relegationsplatz. Das gibt uns ein gutes Gefühl. Diese Ausgangslage hatten wir seit Wochen nicht.“
Eine Entscheidung über Rettung oder Absturz fällt am Freitag definitiv nicht. „Für uns ist die Partie sehr wichtig. Wir haben jetzt nur noch Finalspiele. Ein Sieg gegen 1860 reicht nicht, um in der 2. Bundesliga zu bleiben. Wir müssen im Endspurt so viele Zähler wie möglich einsammeln und gehen gegen die Löwen voll auf einen Dreier“, sagt der 25-Jährige.
Möglicherweise hat der MSV durch den Coup in Nürnberg einen Schalter umgelegt. „Wir haben auch vor diesem Auswärtssieg schon viele gute Spiele abgeliefert, die aber in den entscheidenden Momenten nicht für uns gelaufen sind. Ich denke da an St. Pauli, Karlsruhe, Braunschweig oder auch Heidenheim. In Nürnberg kam jetzt auch mal das Quäntchen Glück hinzu. Wir haben alles reingeschmissen. Und es hat am Ende gepasst.“
Auch „Meise“ warf alles rein und wehrte im Rutschen einen gefährlichen „Das“, sagt Thomas Meißner, „spricht für unseren Charakter. Wir haben in letzter Zeit von Medien und Fans oft auf die Fresse bekommen. Aber es war immer zu sehen, dass wir uns wirklich alle den Arsch aufreißen. Hier wollen alle. Und hier gibt jeder alles. Wir hoffen, dass es am Ende reicht, um drinzubleiben.“
Der lebenswichtige Dreier beim Club haucht den Duisburgern neues Selbstvertrauen ein. 1860 München kommt dagegen mit dem Eindruck einer bitteren 0:1-Pleite gegen Greuther Fürth an die Wedau. Meißner: „Ob das ein Vorteil für uns ist, kann ich schwer beantworten. Für beide Teams geht es um sehr viel. Für uns ist wichtig, dass auch unsere Fans den Glauben zurück haben. Sie werden uns voll unterstützen.“ Sollte der MSV sein Klassenziel erreichen, wäre die Zukunft von „Meise“ geklärt. Für den Fall, dass Duisburg Zweitligist bleibt, besitzt sein Kontrakt bei den Zebras noch ein Jahr Gültigkeit. Im Abstiegsfall würde das Arbeitspapier noch bis zum 30. Juni gelten. Meißner: „Die 3. Liga ist für mich vorstellbar, aber daran denke ich jetzt noch nicht. Wir haben beim MSV ein großes Ziel vor Augen. Darauf konzentrieren wir uns.“ Einen Karriereplan, in Jahresabsschnitten den nächsten Schritt zu machen, hat der Blondschopf, der zur Winterpause bei Werder Bremen gehandelt wurde, nicht: „Ich sage nicht, dass ich jedes Jahr eine Liga höher spielen muss. Dann wäre ja irgendwann auch Ende.“ Meißner lacht, als er das sagt. Mit dieser positiven Stimmung soll es Freitag gegen die Löwen klappen.