Sead Kolasinac trug seinen Teil dazu bei, als er am Montag verkündete, seinen 2017 auslaufenden Vertrag verlängern zu wollen. Er habe seine „Heimat auf Schalke gefunden“, sagte der 22-Jährige, der in der Vergangenheit vor allem mit italienischen Vereinen in Verbindung gebracht worden war. Auch die befürchtete Schmach im Derby war für Schalke ausgeblieben. Das 2:2 gegen den Erzrivalen aus Dortmund war für die Königsblauen aber kein echter Befreiungsschlag, sondern allenfalls zufriedenstellend. In der Bewertung des Duells zogen sich die Schalker deshalb auch vor allem auf die „tolle Moral“ (Ralf Fährmann) zurück, die sie bewiesen hätten. Allerdings gegen einen BVB, der sich geschont hatte.
„Vielleicht gelingt uns bei den Bayern ja eine Überraschung“, sagte ein zufriedener Schalke-Manager Horst Heldt im Anschluss. Wie belastbar das Schalker Selbstvertrauen wirklich ist, steht am Samstag (18.30 Uhr, live bei Sky) ausgerechnet beim unangefochtenen Ligaprimus auf dem Prüfstand. Schalke würde es sehr guttun, wenn auch gegen den designierten Deutschen Meister etwas Zählbares herausspringen würde. Der Kader der Bayern ist noch um einiges breiter als der Dortmunder. Ganz egal, ob nun auch der Bundesliga-Spitzenreiter wegen seiner Konzentration auf DFB-Pokal und Champions League mit einer B-Elf oder allen Stars antreten wird – in jedem Fall ist Schalke Außenseiter. Dass die Bayern ein übermächtiger Gegner sind, will so deutlich aber kein Schalker aussprechen. „Wer im Vorfeld schon aufgibt, braucht dort gar nicht hinzufahren. Auch in München gibt es etwas zu holen. Wir werden alles versuchen“, kündigte Fährmann an. Schalkes Torwart fügte aber auch hinzu, dass es in München „sicher nicht einfacher“ werde.
Max Meyer, der im Derby überraschend erst nach einer Stunde zum Einsatz kam, gibt sich betont optimistisch: „Vielleicht gelingt uns eine Überraschung. Die Ergebnisse der vergangenen Wochen haben gezeigt, dass in der Bundesliga nichts berechenbar ist.“ Das klingt eher nach Durchhalteparole denn nach einer Kampfansage. Von Schalke ist am Ende einer anstrengenden Saison wohl auch nicht mehr zu erwarten. „Spielerisch geht es sicherlich besser“, sagte nach dem Derby Sascha Riether passenderweise. Ein Satz, den er nach einem Remis bei den Bayern bestimmt gerne wiederholen würde.