Noch liegt die Fläche brach, die nordöstlich an das Leichtathletikstadion am Sportzentrum grenzt. Hier soll – so der ursprüngliche Plan – mal ein Fußballstadion entstehen. „Aber den Bau haben wir ja erst einmal verschoben, bis wir einen ausgeglichenen Haushalt haben“, sagt Dirk Lukrafka. Doch die Zeit dränge, meint Velberts Bürgermeister „und wir hoffen, dass wir das im Jahr 2016 einen ausgeglichenen Haushalt hinbekommen.“
Das Thema ist deswegen so interessant, weil das neue Stadion die Heimat der SSVg Velbert werden soll, die bislang noch an der Sonnenblume spielt. „Mit Blick auf die Fertigstellung der A 44 würden wir das Gelände natürlich gerne als Wohngebiet nutzen können“, so Lukrafka. Denn der Standort wäre eine „Toplage“. Geschäfte in Nahdistanz, der Wald zu Fuß zu erreichen, dazu die Nähe zur Autobahn „Aber“, schränkt der Bürgermeister gleich ein, „es gibt auch jede Menge Leute, die das Stadion Sonnenblume gerne erhalten möchten.“ Schließlich spiele die SSVg schon ewig dort, außerdem habe der Platz sein eigenes Flair. „Schauen Sie sich bloß mal um, wenn Sie dort sind: Der Blick geht auf Bäume, auf Grün. Das ist schon etwas Besonderes.“
Und genau deswegen prüft die Stadt jetzt noch einmal zwei Varianten auf ihre Tauglichkeit. Möglichkeit eins: Der bisherige Plan wird umgesetzt. Das Stadion Sonnenblume kommt weg, stattdessen wird dort in Zukunft gewohnt und am Sportzentrum entsteht ein Neubau. Möglichkeit zwei: An der Sonnenblume wird weiter Fußball gespielt, dafür kommt auf die freie Fläche am Sportzentrum Gewerbe. „Wir müssen sehen, was etwa die Ertüchtigung der Sonnenblume kostet. Denn der ursprüngliche Plan sah vor, dass die Erlöse aus der Wohnbebauung die Kosten für den Stadionbau decken“, erläutert Dirk Lukrafka. Möglicherweise sei es günstiger, das bisherige Stadion auf den neuesten Stand zu bringen: „Beim Flutlicht gibt es neue Technik, außerdem muss die Drainage erneuert werden.“
Gegen die Fortführung des Spielbetriebs im äußersten Velberter Westen spricht allerdings, dass die Parkplatzsituation dort nicht optimal ist und die Anwohner nicht immer begeistert von den Auswirkungen der Spiele sind. Am Sportzentrum gäbe es diese Probleme nicht – hier stehen zahlreiche Parkplätze zur Verfügung, unmittelbare Anwohner gibt es so gut wie keine, die Verkehrsanbindung ist gut.
Die endgültige Entscheidung „treffen wir, wenn alle Fakten vorliegen. Aber wir wollen auf jeden Fall in diesem Jahr die Weichen stellen“, sagt Lukrafka. Denn so langsam „brauchen alle Klarheit: Wir als Stadt, die Vereine, die Planer.“ Die Vorbereitungen zumindest sind weit genug fortgeschritten: „Wir stehen in den Startlöchern. Wenn das Signal kommt, dass der Haushalt ausgeglichen ist, dann können wir anfangen, die Pläne umzusetzen.“