Thomas Tuchel und Michael Zorc blieben auch noch ein wenig auf dem Rasen stehen. Sie hätten längst schon in den Katakomben verschwinden könne, aber der Trainer und der Sportdirektor des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund zogen es vor, noch ein wenig der Mannschaft und den Fans bei ihren Jubelarien zuzusehen. In der Ecke des längst geleerten Stadions feierte Schwarz-Gelb, hüpfte Schwarz-Gelb, sang Schwarz-Gelb. Und zwar vom Europapokalsieg.
Mit einem beeindruckend souveränen 2:1-Sieg (Hinspiel: 3:0) machte der BVB bei den Tottenham Hotspur den Einzug ins Viertelfinale der Europa League perfekt. Als erste deutsche Mannschaft überhaupt gewann sie an der traditionsreichen White Hart Lane. "Wir haben mit vier Siegen gegen Porto und Tottenham Ausrufezeichen gesetzt, dass es schwer wird, gegen uns zu gewinnen. So viele Teams wollen nicht gegen uns spielen. Von daher können wir ganz entspannt zur Auslosung blicken", sagte Defensivspezialist Matthias Ginter nach der Partie.
Schon vor der Partie hatte Trainer Tuchel, von einer "möglicherweise einmaligen Chance gesprochen", in der Europa League weit zu kommen. Wobei "weit kommen" das Synonym ist für: Wir wollen das Ding gewinnen. Spätestens seit den Auftritten im Achtel- und im Viertelfinale steht fest, dass Dortmund das Zeug dazu hat. "Wenn wir so spielen wie heute und in den vergangenen Wochen, dann zählen wir zu den Favoriten", sagte Nationalspieler Marco Reus.