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RWE - Gladbach II
"Das war ein geiler Zock!"

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Benjamin Baier, RWE - Gladbach II, Benjamin Baier, RWE - Gladbach II
Benjamin Baier, RWE - Gladbach II, Benjamin Baier, RWE - Gladbach II Foto: Michael Gohl
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Rot-Weiss Essen hat seine rekordverdächtige Remis-Serie fortgesetzt. Beim 3:3 (1:1) gegen Borussia Mönchengladbach II gab es aber kaum Anlass zur Kritik.

Wer das Spiel gegen den Spitzenreiter und amtierenden West-Meister trotz fröstelnder Temperaturen im spärlich gefüllten Stadion Essen verfolgte, konnte nicht nachvollziehen, warum beide Mannschaften in der Tabelle unglaubliche 28 Punkte voneinander trennen. Denn die Essener zeigten gegen die hochtalentierten Fohlen ein ganz anderes Gesicht als noch vor zehn Tagen beim peinlichen 1:1 in Wegberg-Beeck.

RWE präsentierte sich mal wieder von seiner besseren Seite und stellte nicht nur die 6685 Zuschauer, darunter auch Gladbachs Sportdirektor Max Eberl, zufrieden. Auch Essens Vereinschef Michael Welling konnte nach der harschen Kritik der letzten Wochen und Monate endlich wieder gut gelaunt den Heimweg antreten - trotz des achten Unentschiedens in Serie. "Das war ein geiler Zock! Es war ein tolles Spiel mit hohem Tempo. Das hat Spaß gemacht", betonte Welling.

Die Hausherren überraschten die formstarken Gäste, die seit zwölf Spielen ungeschlagen sind und die letzten vier Partien gewinnen konnten, mit aggressivem Pressing und hohem Tempo. Schon in den ersten zehn Minuten erspielte sich RWE vier Eckbälle. Auch die Rückkehr des wiedergenesenen Marwin Studtrucker machte sich prompt positiv bemerkbar. Das 1:0 in der 21. Minute durch den überragenden Benjamin Baier war die logische Folge. Das sah auch Borussia-Coach Arie van Lent so: "Die Führung war absolut verdient. Essen hat das mit den Fans im Rücken in den ersten 25, 30 Minuten sehr gut gemacht. Damit kam meine junge Mannschaft nicht so gut zurecht", befand der ehemalige RWE-Angreifer.

Ab der 30. Minute ließen die Fohlen erstmals erkennen, warum sie auf ihren zweiten Meistertitel in Folge zusteuern. Die Gäste lösten sich vom Essener Druck und übernahmen das Kommando. Etwas mehr Gegenwehr hätte es beim Ausgleich durch Thomas Kraus (37.) aus Essener Sicht aber schon sein können. Nach einem Freistoß von Marlon Ritter stand der Ex-Kölner am ersten Pfosten völlig blank und netzte aus kurzer Distanz ein.

Im zweiten Durchgang waren zunächst die Hausherren wieder an der Reihe. Nach einer Ecke und einer Kopfballverlängerung von Philipp Zeiger stand Kapitän Moritz Fritz goldrichtig und brachte seine Farben wieder in Führung. Dem 2:1 folgte allerdings die schwächste Phase des Gastgeber. Der gebürtige Essener Marlon Ritter mit seinem 18. Saisontor (60.) und Kapitän Giuseppe Pisano (65.) beförderten die Essener mit einem Doppelschlag auf den Boden der Tatsachen. Eine Mischung aus hoher individueller Qualität und unzulänglichem Abwehrverhalten machte sich bei allen drei Gegentoren bemerkbar. "Das sah einfach aus, war aber richtig gut herausgespielt. Das war pure Effektivität", nahm RWE-Trainer Jan Siewert seine Defensivabteilung in Schutz.

Besonderen Grund zur Freude hatte der Essener Linienchef aufgrund der erfolgreichen Schlussoffensive seiner Mannschaft. RWE kämpfte sich in den letzten hektischen Minuten zurück und kam durch das erste Saisontor des eingewechselten Frank Lönig zum verdienten 3:3 (84.). "Wir haben wirklich alles rausgehauen und einer starken Mannschaft in jeder Form Paroli geboten. Natürlich bin ich enttäuscht, dass wir nicht gewonnen haben, aber die Truppe hat wirklich alles an den Tag gelegt. Das Unentschieden ging in Ordnung", resümierte Siewert.

Auf dieser Leistung können die Essener freilich aufbauen. Nichtsdestotrotz dürfte den Verantwortlichen nicht entgangen sein, dass der Punkt der Mannschaft in der Endabrechnung kaum weitergeholfen hat. Durch den 1:0-Sieg der Schalker U23 beim 1. FC Köln II spitzt sich die Lage im Abstiegskampf dramatisch zu. Sollten Schalke und Wiedenbrück ihre Nachholspiele gewinnen, stünde unter dem Strich ein Abstiegsplatz. Nach der starken Leistung gegen Gladbach hatten die Bergeborbecker aber wieder ernsthaften Grund zum Optimismus. So sieht es auch Siewert: "Eine Mannschaft, die in dieser Situation gegen den Spitzenreiter zurückkommt, wird alles daran setzen, die nächsten Spiele zu gewinnen."

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