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In Frankfurt
Nervöse Schalker zeigen keine Trotzreaktion

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Mit dem 0:0 am Sonntagabend bei Eintracht Frankfurt hat Schalke 04 eine heraufziehende Krise nicht abgewendet, aber wohl zumindest vertagt.

In der Tabelle rutschten die Königsblauen mit dem Remis aber von Rang sechs um einen Platz ab. Vor Selbstvertrauen strotzt die Mannschaft von Trainer André Breitenreiter im Moment nicht, das wurde am bisweilen hypernervösen Auftritt gegen den Abstiegskandidaten sehr deutlich. Beide Teams agierten in der Commerzbank-Arena ähnlich verunsichert. Wenig überraschend, denn gefühlt ging es den Schalkern zuletzt auch nicht besser als dem Tabellen-Fünfzehnten. An dem Schalker Debakel im Europapokal hatte sich drei Tage zuvor eine Generaldebatte entzündet, in der es um Erwartungshaltung und Einstellung ging. Aber auch darum, warum Schalke plötzlich wieder so schlecht spielt.

Auch Leroy Sané. Dieser drückte am Sonntag bis zur 67. Minute die Bank. Breitenreiter hatte schon vor dem Spiel deutlich gesagt, dass er den Eindruck hat, sein Offensiv-Juwel sei überspielt. „Er ist in einem Loch, eine Pause würde ihm gut tun“, hatte der Trainer erklärt, aber zu bedenken gegeben, dass er kaum Alternativen habe.

Also musste er sich etwas einfallen lassen – und in der Tat vermochte Breitenreiter eine kreative Lösung aus dem Hut zu zaubern. Im Vierer-Mittelfeld bekleideten die gelernten Verteidiger Junior Caicara und Sead Kolasinac die offensiven Außenpositionen. Ein Experiment, das nicht aufging. Bezeichnend war die Szene in der 25. Minute: Caicaras Hereingabe segelte nicht in die gefährliche Zone, sondern zurück ins Halbfeld. Dort nahm Kolasinac den Ball auf, um eine Flanke zu schlagen, welche diese Bezeichnung eigentlich gar nicht verdient hatte.

Im zentralen Mittelfeld kam die Aufstellung von Pierre-Emilie Höjbjerg nicht minder überraschend. Der Däne war in der bisherigen Rückrunde gerade einmal sechs Minuten lang zu Einsatz gekommen, kein Wunder, dass der erst 20 Jahre alte Nationalspieler damit überfordert war, nun plötzlich die Strippen zu ziehen. Immerhin konnte man Höjbjerg den Willen nicht absprechen: Läuferisch war die Leihgabe vom FC Bayern München ganz vorne dabei.

Die Einstellung der anderen war höchstens lauwarm, wenn man Breitenreiters Bild von „brennenden“ Spielern bemühen will. Weder dieses Feuer, noch die erhoffte Trotzreaktion war bei dem doch recht blutleeren Auftritt mit insgesamt nur vier Schalker Torschüssen zu erkennen. Es war auch insgesamt ein Spiel auf erschreckendem Niveau. Eine Partie, die vor allem keiner verlieren wollte. Man könnte aber auch sagen: Wenn die Begegnung zwischen Frankfurt und Schalke der Maßstab ist, dann sollte die DFL tunlichst darauf verzichten, nochmal ein Bundesliga-Spiel am Sonntagabend um 19.30 Uhr anzusetzen.

Noch eine halbe Stunde später ist am Mittwoch Anstoß, wenn der Hamburger SV in der Gelsenkirchener Arena antritt. Man sollte erneut nicht zu viel erwarten.

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