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Wie Gideon Jung Sprung von RWO zum HSV schaffte

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Hamburg: Wie Gideon Jung Sprung von RWO zum HSV schaffte
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Gideon Jung, 21 Jahre alt, ist der Senkrechtstarter beim Fußball-Bundesligisten Hamburger SV.

Vor der Saison war er als vierter Innenverteidiger eingeplant. Jetzt ist er Stammspieler im defensiven Mittelfeld. Im Interview spricht er über seinen steilen Aufstieg, über seine Zeit bei Rot-Weiß Oberhausen, seinen Traum von Olympia.

Herr Jung, die Zeitungslektüre nach dem Spiel gegen Frankfurt hätte Ihnen sicherlich gefallen. Die „Bild“-Zeitung titelte „Juwel Jung“, die „Mopo“ bezeichnete Sie als „Hamburgs neue Perle“ und das Abendblatt nannte sie „die Entdeckung der Saison“. Geschmeichelt? Gideon Jung: Klar. Viele Freunde haben mir die ganzen Artikel über das Spiel auch per WhatsApp geschickt. Das war schon eine besondere Sache für mich.

Stimmt es, dass Sie vor nicht einmal zwei Jahren überlegt haben, ob Sie überhaupt den Schritt zum Profifußballer wagen sollten? Jung: Die Geschichte stimmt wirklich. Als ich bei Oberhausen in der 4. Liga spielte, wollte ich eigentlich im Sommer 2014 mit einer Ausbildung zum Veranstaltungskaufmann am Theater von Oberhausen anfangen. Kurz zuvor hatte ich mein Fachabitur gemacht – und mir war das Risiko einfach zu groß, ausschließlich auf die Karte Profifußball zu setzen.

Was hat Sie an der Arbeit im Theater gereizt? Jung: Das hatte eigentlich zwei Gründe. Zum einen ist Hajo Sommers, der Klubpräsident von Rot-Weiß, gleichzeitig auch Theaterleiter in Oberhausen. Er hatte die Idee – und ich fand sie gut. Und zum anderen mochte ich ohnehin schon immer das Theater. Als Kind und Jugendlicher habe ich in der Schule und im Hort selber viel Theater gespielt, wir haben im Kindergarten sogar mal eine Talentshow nachgestellt. In Oberhausen wäre es aber eher eine kaufmännische Ausbildung gewesen. Trotzdem hätte das super gepasst.

Aus der Ausbildung wurde aber nichts, ... Jung: ...weil der HSV mir plötzlich ein Angebot gemacht hat. Das kam schon ziemlich überraschend, aber glücklicherweise war mir auch Hajo Sommers nicht böse. Den Ausbildungsplatz musste ich dann ja doch ablehnen. Aber er war trotzdem mächtig stolz auf mich.

Hatten Sie zu dem Zeitpunkt überhaupt einen Berater? Jung: Nicht wirklich. Aber ein Freund der Familie hat sich damals um Anfragen und solche Dinge gekümmert. Aber allzu viele Anfragen hatte ich ja gar nicht. Eine Karriere als Fußballprofi war ja eigentlich nicht vorgesehen.

Vor Kurzem wurden Sie von ein paar Kinderreportern befragt, was Sie als Kind werden wollten. Sie wollten Polizist werden. Ist Fußballprofi kein Traumberuf? Jung: Mein Traumberuf war tatsächlich immer Polizist. Aber natürlich wollte ich auch immer gerne in der Bundesliga Fußball spielen. Die Möglichkeit, mit Fußball mein Geld zu verdienen, habe ich allerdings wirklich erst sehr spät erkannt. Hätte es mit dem Fußball aber nicht geklappt, dann wäre ich bestimmt auch ein ganz guter Polizist geworden. Oder eben ein Teilzeit-Theatermanager. (lacht)

Mit dem Fußball hat es bislang ja immerhin so gut geklappt, dass Sie sogar für Deutschlands erweiterten 35-Mann-Olympiakader nominiert wurden. Träumen Sie schon vom Maracanã in Rio? Jung: Klar. Etwas viel Besseres kann einem Fußballer ja gar nicht passieren. Olympia! In Brasilien! In Rio! Im Maracanã! Das wäre schon ein Traum.

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