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Zeichen stehen auf Alonso-Abschied
"Der ist nur 100 Prozent zufrieden, wenn er vorn steht

Zeichen stehen auf Alonso-Abschied
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Formel-1-Weltmeister Fernando Alonso und McLaren-Mercedes gehen möglicherweise schon Ende 2007 getrennte Wege. Nach Informationen der angesehenen britischen Tageszeitung "The Times" habe Teamchef Ron Dennis dem Spanier mitgeteilt, dass er zum Saisonende trotz seines bis Ende 2008 laufenden Vertrages gehen könne. Auslöser sollen Alonsos Boxenstopp-Blockade von Budapest gegen seinen Teamkollegen Lewis Hamilton und das schlechte Klima im Team des WM-Spitzenreiters sein.

"Mein Verständnis ist, dass sie ihm gesagt haben, dass er gehen kann, weil sie genug von ihm haben. Ron Dennis hat von beiden - Alonso und Lewis Hamilton - die Nase voll", sagten gut unterrichtete Quellen der "Times". Zuvor hatte Alonso seinem Arbeitgeber, der ihm pro Saison geschätzte 15 Millionen Euro bezahlt, nach spanischen Zeitungsangaben ein Ultimatum gestellt: "Hamilton oder ich".

Im britisch-deutschen Silberpfeil-Team wüssten einige Leute nicht einmal, dass er Englisch spreche, so Alonso: "Im ganzen Team hält nur eine Person wirklich zu mir." Einen Nummer-1-Status, den sich der Asturier als zweimaliger Weltmeister gegen "Rookie" Hamilton erhofft hatte, gebe es nicht: "Das sieht man jede Woche wieder. Wir werden sehen, ob ich bleibe." Alonsos Management soll schon bei Renault-Teamchef Flavio Briatore wegen einer Rückkehr zum Weltmeister-Team angefragt haben. Dort hält Briatore seinem Ziehsohn ein Cockpit als Nachfolger von Giancarlo Fisichella (Italien) frei, der wohl zum Saisonende abserviert wird. Auch das aufstrebende Team von BMW-Sauber wird als neuer Arbeitgeber des stolzen Spaniers gehandelt.

Mercedes-Sportchef Norbert Haug glaubt weiter als einer der wenigen, dass Alonso seinen Vertrag bei den Silberpfeilen erfüllt. "Der ist nur 100 Prozent zufrieden, wenn er vorn steht. Er ist mitten in einem Umgewöhnungsprozess, aber er wird besser und besser", sagte Haug dem sid und meinte mit Blick auf den Großen Preis der Türkei am 26. August in Istanbul: "Die Spannungspunkte mit Hamilton werden wir schon rausmassieren." WM-Spitzenreiter Hamilton ("Niemand hätte damit gerechnet, dass der Weltmeister einen Rückstand auf mich aufholen muss") ist seinerseits beim Erzrivalen Ferrari im Gespräch. 35 Millionen Dollar soll die Scuderia für den dunkelhäutigen Briten geboten haben, um ihn als "wahren Nachfolger von Michael Schumacher" aufzubauen. Ferrari-Teamchef Jean Todt bezeichnete das allerdings als "unwahres Gerücht".

Ex-Weltmeister Damon Hill kritisierte jedenfalls Alonso für seine Boxenstopp-Blockade, für die teamintern jedoch Hamilton mitverantwortlich gemacht wird. "Der Vorfall zeigt, dass Alonso im Zweifelsfall nur an sich und seine Resultate denkt und nicht am Team interessiert ist", so der Champion von 1996 im Interview mit der "Welt". Dagegen sei selbst sein früherer Erzrivale Michael Schumacher, "der auch nicht gerade immer fair auf der Strecke war, ein vorbildlicher Teamplayer" gewesen.

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