Der Anti-Orden „Pannekopp des Jahres“ geht in diesem Jahr an die Stadt Essen. Der schwerste Karnevals-Orden der Welt, gefertigt aus 28,5 kg rostigem Stahl, ehrt „besondere Verdienste“ um das Ruhrgebiet.
Essen erhält den Titel in Zusammenhang mit dem Bau des neuen Fußballstadions für den Regionalligisten Rot-Weiss Essen. Grund für die Nominierung war die Finanzierung: Als die Kosten für das Stadion aus dem Ruder liefen, entnahm die Grundstücksverwaltung Essen eine Million Euro aus einem Fonds, der eigentlich zur Instandhaltung des Folkwang-Museums gedacht war. „Tolle Sache solch ein Kulturfußball“, meinten auch die Geierabend-Zuschauer und würdigten die Stadt nun für das „wahre Fußballmuseum“.
Ernsthafte Konsequenzen hatte die Nominierung bereits beim Gegenkandidaten in Ennepetal. Das dortige Vorhaben von Stadt und Unternehmern, durch einen Standortsicherungspakt eine Steuererhöhung abzuwenden, wurde mittlerweile vom NRW-Innenministerium für rechtswidrig erklärt. Als „sizilianische Steuerpolitik“ hatte der Geierabend die Pläne der Stadt noch vor den Medien als erster kritisch thematisiert.