Die Hürde, die Fußball-Zweitligist MSV Duisburg im Saisonendspurt der 2. Liga überspringen muss, ist hoch. „Eine Mammutaufgabe“ nennt Stammtorwart Michael Ratajczak die Rettungsrechnung , nach der aus 15 verbleibenden Spielen satte 25 Punkte eingefahren werden sollen. In diesem Schnitt bewegen sich normalerweise Teams aus der Spitzengruppe. Ratajczak: „Man braucht Spieler, die mit so einer Situation umgehen können. Und ich bin überzeugt davon, dass wir diese Typen haben.“
Mit dem portugiesischen Stürmer Tomané (23), der bis zum Saisonende von Vitoria Guimaraes ausgeliehen wird, hat der MSV im bisher schwachbrüstigen Angriff nachgebessert. „Ich erwarte Tore von Tomané“, sagt Trainer Ilia Gruev.
Mit dem ehemaligen West-Ham-United-Star Victor Obinna hatte der MSV bereits vor Monaten offensiv nachgeladen, aber der Nigerianer fiel seit November mit Knieproblemen aus. Wann „Obi“ wieder mitmischen kann, ist nach seiner Kniearthrose offen.
Übersetzungs-App soll helfen
Auch deswegen war es wichtig, auf dem Transfermarkt zu reagieren. Der neue Stürmer Tomané gilt als intensiver Arbeiter, der flexibel einsetzbar ist. „Er geht weite Wege. Wir versuchen, ihn jetzt schnell zu integrieren.“ Die Sprachbarriere überbrückt Tomané mit einer Übersetzungs-App auf seinem Smartphone. Das wird auf dem Spielfeld allerdings wenig bringen. Da müssen die Teamkollegen Rolf Feltscher oder Giorgi Chanturia, die beide Spanisch sprechen und somit viele portugiesische Begriffe ableiten können, einspringen.
Nach Schließung des Transferfensters schlug der MSV auch im Mittelfeldbereich noch einmal zu. Baris Özbek, 29-jähriger Abräumer mit Uefa-Cup-Erfahrung, erhielt einen Vertrag bis zum Saisonende. Özbek löste seinen Kontrakt beim türkischen Erstligisten Kayserispor im Januar auf und könnte ein Ersatz für den mit Hüftproblemen wohl länger ausfallenden Martin Dausch sein. „Baris bringt eine gute Aggressivität und Erfahrung mit“, sagt Coach Gruev, der sein Team für die Aufholjagd mutiger ausrichten wird.
Harakiri ist beim MSV nicht geplant, aber die Umstellung auf zwei feste Spitzen soll die Wende zum Erfolg bringen. Um auf die 25 Restrunden-Punkte zu kommen, sind sieben Siege und vier Remis nötig. Am Rosenmontag muss der MSV in Bielefeld loslegen. Michael Ratajczak: „Wir wollen sofort zeigen, dass wir da sind.“