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Manager erwarten den Wegfall der 50+1-Regel

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In England sprudeln dank des neuen TV-Vertrags die Einnahmen – daher rechnen viele Bundesligamanager damit, dass sich die deutschen Klubs stärker für Investoren öffnen.

Es ist ein düsteres Szenario, das Klaus Hofmann ausmalt: „Nehmen Sie einen Spieler wie Markus Feulner“, sagt der Präsident des FC Augsburg beim SPONSORs Business Summit, dem Treffen von Sport und Wirtschaft in der Düsseldorfer Messe. „Der ist bei uns die Nummer zwölf oder dreizehn im Kader. In Zukunft wird sich die Bundesliga über einen solchen Spieler freuen.“ Der Grund für Hofmanns pessimistischen Ausblick: der TV-Vertrag der englischen Premier League, der den 20 Erstligisten von der Insel über die kommenden drei Spielzeiten etwa 6,9 Milliarden Euro einbringt. Zum Vergleich: Die 36 deutschen Profi-Vereine hoffen für die nächste Rechteperiode auf Einnahmen von einer Milliarde im Jahr.

Nicht nur Hofmann rechnet daher damit, dass künftig auch eher mittelmäßige Bundesligaspieler mit horrenden Summen nach England gelockt werden. Sollte die Schere weiter auseinandergehen, erwartet der FCA-Präsident eine einschneidende Änderung: den Wegfall der 50+1-Regel im deutschen Fußball. Die verhindert bisher, dass ein Investor die Stimmenmehrheit an einem deutschen Profiklub übernehmen kann – und wird von vielen als Investitionshemmnis gesehen.

Leverkusen und Wolfsburg sind bereits Ausnahmen

„Das ist ein riesiges Thema“, sagt auch Michael Schade, Geschäftsführer von Bayer Leverkusen, gegenüber dieser Redaktion. „Ich bin sicher, dass es über kurz oder lang eine Neuregelung geben wird.“ Ähnlich sieht es Michael Meeske, Finanz- und Marketingvorstand beim 1. FC Nürnberg: „Die Regel ist ja schon aufgeweicht worden, mit Bayer Leverkusen und dem VfL Wolfsburg gibt es zwei Ausnahmen“, sagt er. „Martin Kind hat bei Hannover 96 eine dritte erstritten – daran sieht man ja, wohin die Reise geht.“ Wenn der Leidensdruck bei der Bundesliga aufgrund der höheren Einnahmen in England größer werde, würden sich die Bundesligisten irgendwann stärker für Investoren öffnen.

Die 50+1-Regel sei in jeder DFL-Sitzung ein Randthema, erzählt Schade: „Und irgendwann in der näheren Zukunft wird sie ein Hauptthema werden.“ Nichtsdestotrotz ist Leverkusens Geschäftsführer in Punkto Premier League optimistischer als Hofmann – auch dank zweier Neuzugänge im Sommer: Javier Hernandez, genannt Chicharito, und Charles Aranguiz. „Beide hatten sehr viel höhere Angebote aus England, aber nur von Mannschaften auf den hinteren Rängen“, verrät Schade. „Und beide haben sich für den sportlichen Erfolg entschieden.“ Die Bundesliga sei zudem stark in der Ausbildung talentierter Spieler – dieses Kapital müsse man nutzen und so einen Teil des englischen Gelds auf den deutschen Markt lenken.

Ähnlich argumentiert schon lange Mainz-Manager Christian Heidel – für den FCA-Präsident Hofmann eine besondere Spitze parat hat: „Der Herr Heidel hat gut reden“, sagt er. „Der ist bald bei Schalke, die haben 200 Millionen Euro Schulden. Da kommt es auch nicht mehr so drauf an.“

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