Die Nachricht über den drohenden Abgang von David Jansen sorgte im gesamten Umfeld von Rot-Weiß Oberhausen für lange Gesichter. Der Transfer steht nach Informationen von FUNKE Sport kurz vor dem Abschluss. Trainer Andreas Zimmermann hat die äußerst komplizierte Aufgabe, interne Lösungen zu finden.
Den erwarteten Vollzug konnte Sportchef Frank Kontny am Mittwochnachmittag noch nicht vermelden. Seit drei Tagen verhandeln die Verantwortlichen von Rot-Weiß Oberhausen und Viktoria Köln über einen Wechsel von Stürmer David Jansen, der einem Angebot der Domstädter zugestimmt hatte. „Die Gespräche sind noch nicht abgeschlossen. Wir werden uns am Donnerstag noch einmal zusammensetzen“, berichtet Kontny.
Der im Vorfeld kolportierte Umweg über den polnischen Erstligisten Lechia Danzig soll möglichst vermieden werden. Demnach geht es nur noch um die Höhe der Ablösesumme für die Rot-Weißen, die aufgrund des im Sommer auslaufenden Vertrages wohl nicht besonders hoch ausfallen dürfte.
Aus sportlicher Sicht ist der Verlust des 28-Jährigen nur schwer aufzuwiegen. Auch wenn Jansen in der Hinrunde nur vier Treffer erzielte, war er für das Oberhausener Spiel nahezu unverzichtbar. Dank seiner Fähigkeit, die Bälle auch unter großer Bedrängnis zu behaupten, gehört er zweifellos zu den besten Offensivspielern der Regionalliga West. „Sein Abgang würde sowohl in sportlicher als auch in menschlicher Hinsicht eine große Lücke hinterlassen“, unterstreicht RWO-Coach Andreas Zimmermann. „David ist ein absoluter Teamplayer. Das hat sich auch bei der Konkurrenz herumgesprochen. Es dürfte keine einfache Aufgabe werden, ihn zu ersetzen.“
Die Hoffnungen ruhen auf Steinmetz und Engelmann
Sowohl Zimmermann als auch Kontny haben stets gebetsmühlenartig betont, dass sich die Kleeblätter durch ihre mannschaftliche Geschlossenheit auszeichnen. Diese These wird nun auf eine harte Probe gestellt. RWO kann sich glücklich schätzen, dass mit Simon Engelmann und Raphael Steinmetz zwei weitere hochtalentierte Angreifer im Kader stehen, die in der Hinrunde sehr gut miteinander harmoniert haben. Sollte Zimmermann sein bevorzugtes 4-4-2-System beibehalten, hätte RWO somit weiterhin ein gefürchtetes Sturmduo in seinen Reihen. Für Engelmann, der vornehmlich auf dem linken Flügel zum Einsatz kam, dürfte der in der Vorbereitung auffällige Tim Hermes in die Startelf rücken.
Eine Umstellung auf ein 4-2-3-1 wäre aufgrund des Überangebotes im zentralen Mittelfeld denkbar. Mit Patrick Bauder, Sinan Kurt, Rückkehrer Robert Fleßers und Neuzugang Arnold Budimbu stehen eine ganze Reihe von Kreativspielern zur Verfügung.
Nichtsdestotrotz wäre es keine Wunschvorstellung, mit nur zwei gelernten Stürmern in die Rückrunde zu gehen. Aus diesem Grund schaut sich RWO auf dem Transfermarkt um. „Wir hoffen, dass wir in der Kürze der Zeit noch jemanden finden, der uns sofort, aber auch langfristig weiterhilft. Einen Schnellschuss für ein halbes Jahr wollen wir nicht“, sagt Kontny.
Während das Transferfenster am Sonntag schließt, bleibt Zimmermann wohl noch etwas mehr Zeit, um seine Mannschaft einzustellen. Die Auftaktpartie in Lotte droht aufgrund der Witterung auszufallen. Nach dem Jansen-Schock käme dies für die Oberhausener wohl nicht ungelegen.