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Klopps Brille und Liverpools 5:4:
Sieg für die Geschichte

Klopps Brille und Liverpools 5:4: Sieg für die Geschichte
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London (dpa) - Nach dem Neun-Tore-Irrsinn von Norwich redeten alle über die zerbrochene Brille von Jürgen Klopp.

Den Glückstaumel über das spektakuläre 5:4 beim Aufsteiger hatte die Sehhilfe des Liverpool-Trainers nicht überstanden, bald aber könnte sie als Ausstellungsstück an diesen denkwürdigen Fußball-Nachmittag erinnern. "Ich bin mir nicht sicher, ob jemand vom Anfield-Museum mal nachfragen wird", sagte Klopp verschmitzt.

Einst war eine Brille des Trainers bei einem Dortmunder Erfolg beim FC Bayern schwer demoliert worden und landete danach im Museum der Borussia. Das Malheur erinnerte an die Szenen von 2011, doch damals hatten die Dortmunder mit ihrem Sieg in München den Weg zur Meisterschaft geebnet. Davon ist das fragile Liverpooler Gebilde bei aller Begeisterung über den Spektakelsieg bei Norwich City noch immer weit entfernt.

"Ein unglaubliches Spiel", fasste Klopp die 95 Minuten zusammen. "Eigentlich ist mein Herz sehr stressresistent, ich hoffe es bleibt jetzt so." 1:0 geführt, 1:3 zurückgelegen, die Partie gedreht und 4:3 geführt. In der Nachspielzeit das 4:4 kassiert und in der 95. Minute durch den Treffer von Adam Lallana doch noch 5:4 gewonnen. "Ich hatte viele ähnliche Matches in meinem Leben wie dieses, aber nicht eines mit so einem glücklichen Ende", erklärte er.

"Es war gut so, dass die Spieler Jürgen Klopps Brille erst nach dem neunten Tor zerschlagen haben. Es wäre eine Schande für den Liverpool-Trainer, wenn er das Chaos vorher verpasst hätte", schrieb die englische Zeitung "The Guardian".

Die zerstörte Brille wird Klopp verschmerzen können. Auch den Spott seiner Profis. "Ich habe es knacken hören", erzählte Siegtorschütze Lallana dem "Liverpool Echo" und scherzte: "Ich denke, dies geschieht ihm recht. Er hat nichts auf dem Platz zu suchen."

Doch die gelösten Frotzeleien und die wichtigen drei Punkte konnten nicht über die haarsträubenden Fehler in der Liverpool-Defensive hinwegtäuschen. Auch der 48 Jahre alte Coach weiß um seine wacklige Hintermannschaft. "Es ist so einfach gegen uns zu spielen, wenn man sich keine Chancen erspielt. Einfach das ganze Team in unseren Strafraum stellen, irgendwas wird schon passieren", schimpfte Klopp.

Bleibt die Defensive weiter so anfällig, ist auch der Einzug ins Ligapokal-Finale in Gefahr. Nach dem 1:0-Sieg im Hinspiel bei Stoke City hat Klopp mit seiner Mannschaft die große Chance auf den Einzug ins Endspiel im Londoner Wembley-Stadion. "Wir müssen Antworten finden", erklärte der Trainer auf der Suche nach dem Durchblick.

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