Ein Kommentar. Ausgerechnet Roman Neustädter, der gerne für die russische Nationalmannschaft spielen würde, hat sich klar gegen Homophobie und Rassismus positioniert. Das besitzt eine pikante Note, sehen sich gerade Homosexuelle in Russland doch besonders schweren Diskriminierungen in Politik und Gesellschaft ausgesetzt. Es dauerte auch nicht lange, bis die Meldungen zu seinem Statement dementsprechend kommentiert wurden: "Und der will für Russland spielen?" Aber sicher! Wenn schon, denn schon...
Denn eigentlich liegt der Reiz genau in diesem scheinbaren Widerspruch: Man stelle sich vor, Neustädter würde bei der Europameisterschaft im Trikot der "Sbornaja" auflaufen - als Vorkämpfer für Toleranz. Quasi als Stachel der Aufklärung im Fleisch der Ewiggestrigkeit. Am besten wäre es, er würde dann noch einmal öffentlichkeitswirksam Farbe bekennen. Dass er den erforderlichen Mut dazu besitzt, hat er schon bewiesen. In diesem Sinne: Mach es, Roman!