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Schiedsrichter Meyer entschuldigt sich bei S04

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Das Bemerkenswerte an diesem Fußball-Nachmittag spielte sich nach dem Abpfiff hinter verschlossenen Türen ab.

Da betrat nämlich Schiedsrichter Florian Meyer die Gästekabine und entschuldigte sich dafür, dass er entscheidenden Anteil an der 1:2-Niederlage des FC Schalke 04 beim FC Augsburg hatte. “Das zeugt von Größe”, sagte Manager Horst Heldt.

Meyer, normal einer der besten deutschen Schiedsrichter, hatte in der Nachspielzeit vor dem Augsburger Siegtor durch Caiuby da Silva ein klares Handspiel von Markus Feulner übersehen, dies aber erst beim Studium der Fernsehbilder bemerkt. “Markus Feulner nimmt den Ball wie beim Baggern beim Volleyball mit der Hand mit”, erzürnte sich Schalkes Trainer André Breitenreiter. Der Treffer hätte nicht zählen dürfen. Dass sich Meyer für seinen Fehler entschuldigte, fand auch Breitenreiter “großartig - damit bricht er sich keinen Zacken aus der Krone”. Heldt hatte es noch nie erlebt, dass ein Schiedsrichter auf diese Art einen Fehler eingesteht: “Aber es hilft uns nicht weiter.”

Denn durch die Niederlage kassierte Schalke einen empfindlichen Rückschlag und verpasste den Sprung auf Platz vier der Bundesliga-Tabelle, der im Falle eines Sieges drin gewesen wäre. Schalkes einziges Tor erzielte Verteidiger Sead Kolasinac in der 70. Minute, nachdem die Augsburger vor der Pause durch Jeong-Ho Hong in Führung gegangen waren (34.).

Der Augsburger Sieg war allein schon durch die Fehlentscheidung vor dem Tor glücklich, aber Schalke hatte sich auch einiges selbst zuzuschreiben. Vor allem in der ersten Halbzeit verließen sich die Gäste zu sehr auf ihre vermeintliche Überlegenheit. “Da muss man einfach mehr investieren”, schimpfte auch Breitenreiter: “Es sah alles ordentlich aus, aber uns hat der letzte Biss gefehlt. Da muss man gieriger sein.” Er wollte dies aber nicht nur an Johannes Geis festmachen, der einen überaus schwachen Tag erwischt hatte und 19 Fehlpässe spielte.

Schalke hatte sich sichtlich von der aggressiven Augsburger Spielweise den Schneid abkaufen lassen, womit man dann doch wieder beim Schiedsrichter ist. “Es war nicht einfach für ihn”, sagte Heldt, aber er hätte sich von Florian Meyer mehr Durchgreifen erwartet. Schon in der 15. Minute, als Heldt von Markus Feulner, der im Strafraum gegen Sead Kolasinac zu Boden ging, “eine Andy-Möller-Schwalbe” sah - “da kann man auch anders reagieren”. Was die Schalker aber besonders auf die Palme brachte, waren zwei Foulspiele: Eines von Raul Bobadilla an Sead Kolasinac, bei dem der Schalker eine blutende Wunde und tiefe Stollenabdrücke davongetragen habe - Breitenreiter unterstellte dem FCA-Stürmer sogar Absicht: “Bobadilla steigt Kolasinac bewusst auf den Oberschenkel.”

Szene Nummer zwei war ein von Meyer geahndetes Foul von Ja-Cheol Koo an Geis, das die Schalker als Nachtreten interpretierten. “Zwei klare Rote Karten”, reklamierte Breitenreiter, was in diesem Fall aber den Widerspruch seines Augsburger Trainer-Kumpels Markus Weinzierl auslöste: “Wenn das Rote Karten waren, hättest du, André, in deiner Karriere auch öfter Rote Karten bekommen.” Breitenreiter ließ nur bei der Szene von Koo gegen Geis etwas mit sich reden, blieb aber ansonsten bei seiner Meinung und verabschiedet Weinzierl: “Im Gegensatz zu dir habe ich die Fernsehbilder schon gesehen.”

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