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BVB-Gegner
32 Trainer auf Schalke, 31 beim HSV – er überlebte sie alle

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Seit neun Jahren schreibt Christian Streich Erfolgsgeschichten in Freiburg. Der SC bestreitet gegen Borussia Dortmund sein 700. Bundesligaspiel.

Dieser Verein ist einzigartig, sympathisch und rundum beliebt - das weiß auch Hansi Flick. Seine Augen funkelten regelrecht, als er zu seinem Loblied auf das idyllische Nest im Breisgau ausholte. „Ich bin schon ewige Zeiten Fan von Freiburg. Wie sie gemeinsam Fußball leben, ist herausragend. Ich finde, der komplette Verein tut der Bundesliga gut“, schwärmte der Trainer des FC Bayern München. In einer immer stärker kommerzialisierten Branche versprüht der SC Freiburg den ersehnten Hauch von Fußballromantik.

Am Samstag feiern die Südbadener ein beeindruckendes Jubiläum, das Heimspiel gegen Borussia Dortmund ist das 700. Bundesligaspiel der Vereinsgeschichte. Der SC hat sich festgebissen im Oberhaus und das mit bescheidenen Mitteln und nur noch selten gelebter Loyalität. Ganze vier Trainer sind Teil der nun schon 21-jährigen Bundesligahistorie - einmalig im Haifischbecken Profifußball.

32 Trainer auf Schalke seit Streichs Antritt

Erst hatte Volker Finke 16 Spielzeiten das Sagen, es folgten vier Jahre Robin Dutt und eine halbe Saison Marcus Sorg. Seit gut neun Jahren schreibt Christian Streich seine Erfolgsgeschichte. Im gleichen Zeitraum saßen beim FC Schalke 04 ganze 32 und beim Hamburger SV 31 Trainer auf der Bank. „Wenn es nicht läuft, wirst du nicht gleich in Frage gestellt. Wir sind eine große Familie hier“, erklärte Streich das Phänomen.

Das wird auch andernorts wahrgenommen, fast neidisch blicken vielen Bundesligisten auf die Idylle im Breisgau. „Das ist ein unaufgeregtes Umfeld, auch wenn sie mal nicht gewinnen - ein großer Unterschied zu manch anderem Klub“, sagte Köln-Trainer Markus Gisdol. In dieser Hinsicht sei Freiburg „etwas Einmaliges im Profifußball“, lobte Dortmund-Coach Edin Terzic. Mit „aufgeregtem Innenleben“ könnte Freiburg nicht dauerhaft Bundesliga spielen, glaubt Gisdol sogar.

Schicke Uhren sind kein Thema

Und die Beteiligten wissen ihr wohlbehütetes Nest zu schätzen. „Keiner schert aus und läuft hier rum, als wäre er der König von Freiburg“, betonte Mittelfeldspieler Vincenzo Grifo gegenüber Sky. Das Familiäre sei das, „was es so besonders macht“, sagte Innenverteidiger Philipp Lienhart dem Nachrichtenportal t-online: „Eine schicke Uhr, ein noch stärkeres Auto – das ist bei uns eher weniger Thema.“

So entsteht seit dem ersten Bundesligaaufstieg 1993 Jahr für Jahr der Zusammenhalt, um gegen die großen und deutlich finanzstärkeren Klubs zu bestehen. In den letzten zwölf Saisons spielten die Freiburger nur einmal zweitklassig - und das obwohl sie eigentlich in jedem Sommer ihre wichtigsten Spieler verlieren.

Willkommene Abwechslung im Profifußball

Doch die Verantwortlichen um Sportvorstand Jochen Saier oder Trainer Streich finden immer wieder kreative Wege, um kostengünstig eine wettbewerbsfähige Mannschaft zusammenzustellen. Der SC beweist eindrucksvoll, dass man auch sympathisch bescheiden im Konzert der Großen mitmischen kann - eine willkommene Abwechslung im heutigen Fußballgeschäft. (mit sid)

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