Nach einem Lupfer von Tim Hoogland startet Bochums Angriffshüne von der Mittellinie, geht direkt auf das Berliner Tor zu, lässt am Strafraum zwei Gegenspieler wie Slalomstangen stehen und schießt Millimetergenau neben den Pfosten zum 1:0 ins Netz. Der Torschütze, der mit seinem Treffer Chancen hat bei der Auswahl zum Tor des Monats November einen Platz zu finden, schildert den sehenswerten Treffer wenige Minuten nach dem Abpfiff: „Das war einfach Instinkt. Ich habe mich umgeschaut und festgestellt, dass ich allein war. Plötzlich sah ich drei Gegenspieler vor mir und da habe ich gedacht: 'Jetzt musst du handeln.' Zog zur Mitte und habe abgeschlossen.“
Leider blieb dieser Treffer einer der ganz wenigen Höhepunkte des Spiels. Und auch der Angreifer konnte sich über sein persönliches Erfolgserlebnis am Ende nicht freuen. „Wenn man so gut ins Spiel kommt, ist die Enttäuschung über das Remis schon sehr groß.“ Mlapa weiß genau, warum es am Ende nicht reichte: „Wir belohnen uns einfach nicht, kassieren ein Gegentor aus dem Nichts, beginnen nachzudenken und zu schwimmen.“
Das soll sich in Zukunft nicht mehr wiederholen. Noch einmal der Stürmer: „Wenn wir auch nach Rückschlägen unseren Stiefel konsequent herunterspielen, dann hat es gegen uns jede Mannschaft sehr schwer.“
Die positive Erkenntnis des Freitagabend bleibt. Mit Mlapa ist dem VfL ein echter Kracher ins Netz gegangen, der mehr und mehr auf Touren kommt. Seine Qualitäten wurden schon früh erkannt und wer schon 2010 die Fritz-Walter-Medaille in Gold als bester Nachwuchsspieler Deutschlands im U19-Bereich bekommt, der sollte zumindest in Liga zwei dauerhaft eine herausragende Rolle spielen können. Der 1,93m-Stürmer: „Als ich nach Bochum kam, habe ich gesagt, dass ich eine gewisse Zeit brauchen werde, um Anschluss zu finden, weil ich davor ein Jahr keine konstanten Einsätze hatte. Jetzt bin ich körperlich fit, bekomme das Vertrauen des Trainers und meine Spielzeit. Und da gibt dann so ein Tor natürlich auch das nötige Selbstvertrauen.“
Seine eigene Leistung betrachtet er durchaus realistisch. „Ich komme mehr und mehr in Schwung und denke, dass ich der Mannschaft schon helfen kann.“ Aber noch lieber als über sich, spricht er über das Team. „Wir dürfen jetzt als Mannschaft nicht den Kopf hängen lassen. Wir haben auch in den letzten punktemäßig nicht so erfolgreichen Wochen gezeigt, welches Potenzial wir haben. Wir waren bisher in keinem Spiel, mit Ausnahme vielleicht der Partie gegen Düsseldorf, die schlechtere Mannschaft. Nur wir punkten momentan nicht ausreichend.“ Und dann gibt er sich gleich kämpferisch: „Wir dürfen jetzt nicht ins Grübeln verfallen. Wir müssen weiter hart arbeiten und den Kopf nach oben nehmen.“