Beim Vormittagstraining am Dienstag flippte der Chefcoach der Königsblauen aus: "Was ist los? Das ist Zirkus, Mann!", brüllte er über den Platz, als die Spieler die abschließende Übung zu lässig absolvierten. Bei der Einheit sollten überfallartige Konter simuliert werden, Passspiel und Abschlüsse waren Breitenreiter aber zu schlampig. "Null Qualität! Nichts ist das!", schimpfte der Fußballlehrer.
Unter anderem Thilo Kehrer bekam einen Rüffel: "Schieß flach, Kehro! Du versuchst immer, in den Winkel zu treffen", krisitisierte "Breite" den Defensiv-Allrounder.
Schließlich ordnete Breitenreiter an, die Übung erst zu beenden, wenn seine Kicker zwölf Tore erzielt hatten. "Das kann ja lange dauern", meinte der Linienchef noch und kommentierte klägliche Versuche mit einem süffisanten "Oh je...". Die Profis rissen sich aber am Riemen und durften zehn Minuten später Feierabend machen - nach 100 Minuten im Parkstadion wussten sie wohl auch, was sie getan hatten.
Am Samstag wird es für sie richtig ernst, denn dann ist der Rekordmeister zu Gast. "Eine große Herausforderung", meinte Kapitän Benedikt Höwedes, der nach seiner Handverletzung aktuell mit einer Schiene trainiert, mit Blick auf das Bayern-Spiel (18.30 Uhr, Veltins-Arena).
Gspurning erlitt Fußprellung
Insgesamt zehn Spieler fehlen den "Knappen" jedoch, weil sie noch auf Länderspielreise sind. Außerdem waren am Dienstag die Langzeitverletzten sowie Sidney Sam und Fabian Giefer und Michael Gspurning nicht dabei. Letzterer könnte ein paar Tage länger ausfallen. Am Montag war der Österreicher unsanft an den Torpfosten geprallt und konnte danach nicht mehr auftreten. Ergänzt wurde die 14-köpfige Trainingsgruppe mit Fabian Reese. Der U19-Stürmer legte sich trotz einer Gesichtsverletzung mit einer Carbonmaske ins Zeug. Eine Einstellung, wie sie Breitenreiter gefallen dürfte.