Obwohl RWE nach der Pause aufdrehte, stand am Ende eine Niederlage. Auf Essener Seite haderten sie nachher mit einer unglücklichen Entscheidung des Schiedsrichters, aber auch mit dem eigenen Auftreten.
Es war die 78. Spielminute, in der Kevin Grund im Oberhausener Strafraum zu Boden ging. Einen Elfmeterpfiff gab es nach der Grätsche von Alexander Scheelen nicht – zum Ärger der Essener. Die Fernsehbilder zeigten, dass RWO in dieser Szene großes Glück hatte. „Wenn die Situation für uns ausfällt, dann steht es 2:2“, war sich RWE-Trainer Jan Siewert sicher.
Auch der Hauptdarsteller der Szene haderte mit dem verweigerten Elfmeterpfiff. „Ich habe direkt gedacht, dass es ein klarer Elfmeter ist“, sagte Grund und ergänzte: „Ich will es mir noch mal angucken, habe aber schon von ein paar Leuten gehört, dass es ein klares Ding war. Das ist ärgerlich.“
Ganz allein auf diese Szene wollte Grund das Ergebnis aber nicht schieben. Im Essener Lager wussten sie am Ende schließlich alle, dass sie die Partie in der Anfangsphase verloren hatten. „Wir haben die ersten 20 Minuten verschlafen und daran hat es einfach gelegen. Oberhausen hatte da mehr Wille und hat die Tore gemacht“, bekannte Grund.
Nach dem Abpfiff mussten sich die Essener zum wiederholten Male in dieser Saison unangenehmen Gesprächen am Gästeblock stellen. Nur ungefähr 1000 RWE-Fans hatten den Weg ins Stadion Niederrhein angetreten. Für Essener Verhältnisse eine schlechte Zahl, die deutlich zeigt, dass der Verein einiges an Kredit bei den treuen Anhängern verspielt hat. Gerade auf fremdem Platz gab es für die Fans des zweitschlechtesten Auswärtsteams in dieser Spielzeit nicht viel zu jubeln.
Die Fans sind zurecht unzufrieden. Uns gefällt die Situation auch nicht
Kevin Grund
„Die Fans sind zurecht unzufrieden. Uns gefällt die Situation auch nicht. Wir wollen auch besser stehen und das könnten wir auch“, sagte Grund. Er hofft aber darauf, dass der Zusammenhalt bestehen bleibt und sendet einen Appell an die Anhänger von RWE. „Es muss weitergehen und zwar gemeinsam, nicht gegeneinander. Wir sind stark zusammen mit den Fans. Wenn wir gegeneinander arbeiten, wird es noch schwerer.“
Die Rot-Weissen können ihrerseits mit Siegen zur Beruhigung der Lage beitragen. In einer Woche geht es im Niederrheinpokal gegen den SV Hönnepel-Niedermörmter, danach steht schon wieder ein Derby an, dann gegen den FC Kray. Dass ein Sieg in diesem Spiel besonders wichtig ist, wissen die meisten RWE-Spieler noch aus der Vorsaison. Wird gegen Kray nicht gewonnen, wird der Zusammenhalt mit den Fans auf eine extrem harte Probe gestellt.