In diesem Schreiben ist zu lesen, dass sich beide Parteien darauf geeinigt hätten, die Zusammenarbeit zu beenden. Das will der 42-jährige Sportmanagement-Student de Ruiter nicht so stehen lassen und erzählt gegenüber RevierSport seine Sichtweise zum Aus am Hünting. RS fragte auch bei FCB-Trainer Manuel Jara nach: Was war da los?
Marcel de Ruiter: "Ich habe gegen zehn Uhr Mittwochmorgen einen Anruf des Präsidenten erhalten und da wurde mir mitgeteilt, dass der Verein sich von mir trennen würde. Das habe ich natürlich geschluckt. Eigentlich war klar, dass wir in der Konstellation Marcel de Ruiter und Manuel Jara nicht mehr zusammenarbeiten konnten. Was mich an diesem Aus stört, ist, dass der 1. FC Bocholt so tut, als wäre die Entlassung von mir abgesegnet. Nein! Ich wurde entlassen und die Trennung erfolgte nicht im beidseitigem Einvernehmen.
Die Fans des 1. FC Bocholt haben das Recht die Wahrheit zu erfahren. Ich bin weder krank noch habe ich mit anderen Vereinen verhandelt. Ich wurde einfach entlassen. Trainer Jara hat schon seit Wochen nicht mehr mit mir gesprochen. Unser Verhältnis war nicht mehr zu kitten. Ich bin in der Vergangenheit zum Vorstand gegangen und habe gesagt, dass ich den Trainer Jahre sehr schätze, aber die menschlichen Komponenten vermisse. Manuel hat meiner Meinung nach in der jüngsten Vergangenheit über das Ziel hinausgeschossen. Er hat sich des Öfteren während der 90 Minuten nicht im Griff gehabt und ist die Schiedsrichter sowie die eigenen Spieler verbal so angegangen, dass ich das nicht mehr für gut heißen konnte. Es gab auch immer wieder Meinungsverschiedenheiten bei bereits getätigten Transfers. Ich habe gemeinsam mit Manuel jeden Spieler vor einer Verpflichtung durchleuchtet. Nach wenigen Wochen hielt er plötzlich von dem ein oder anderen nichts mehr und ich musste das den Spielern erklären. Klar, das ist meine Aufgabe als Sportlicher Leiter gewesen. Dazu gehört auch, dass ich dem Trainer den Rücken freihalte. Aber man muss sich mit dem Ganzen auch identifizieren und als Mensch in den Spiegel schauen können. Diesen Weg wollte ich nicht gehen und habe deshalb dem Vorstand gesagt, dass ich das Verhalten von Manuel Jara nicht mehr tolerieren kann.
Ich hatte eine schöne Zeit in Bocholt und kann durchaus behaupten, dass ich einiges angeschoben habe. Dem Verein und seinen tollen Fans kann ich an dieser Stelle nur das Beste wünschen. Ich werde den Weg des 1. FC Bocholt interessiert weiter verfolgen. Für mich gilt es jetzt sich auf das Studium zu konzentrieren und in der Zukunft eine neue sportliche Herausforderung anzunehmen."
Manuel Jara: "Ich wurde gegen 9.30 Uhr von unserem Präsidenten angerufen und dann wurde mir die Trennung von Marcel der Ruiter mitgeteilt. Für mich kam das überraschend und wer mich kennt, der weiß, dass ich das so meine wie ich es sage. Marcel hat hier gute Arbeit geleistet. Leider gibt es Momente im Leben, in denen man sich trennt. So ist das auch hier erfolgt. Ich wünsche ihm für die Zukunft alles Gute. Mehr gibt es dazu von meiner Seite nichts zu sagen."