"Die Chance auf einen Verbleib im europäischen Wettbewerb ist da, wir wollen alles dafür tun, um in Europa zu überwintern", versprach Borussia Mönchengladbachs bester Torschütze Lars Stindl vor dem zweiten Duell mit Juventus Turin am Dienstag im Borussia-Park.
Nach dem 0:0 vor knapp zwei Wochen beim Champions-League-Finalisten und dem Sprung auf Platz fünf in der Liga ist das Selbstbewusstsein der Fohlenelf immens gewachsen. "Wir haben schon in Turin bewiesen, dass wir mithalten können", meinte Stindl.
Im Mittelpunkt der Erfolgswelle steht Interimscoach Schubert, der schon zum zehnten Mal als verantwortlicher Trainer auf der Bank sitzt und derzeit sehr viele Argumente für ein längeres Engagement liefert. Die Mannschaft würde gerne mit dem bisherigen U23-Trainer weiterarbeiten. "Wir spielen wieder mit viel Selbstvertrauen. Wir haben einfach eine neue Energie", erklärte Defensivspieler Havard Nordtveit.
Auch die Verantwortlichen registrieren die Entwicklung, lassen sich in der Entscheidungsfrage aber nicht unter Druck setzen. "Ich habe nie ausgeschlossen, dass André Schubert bei uns Cheftrainer wird. Ich hole mir aber auch andere Informationen ein und stelle mir die Frage: Wer könnte künftig Mönchengladbach trainieren", betonte Sportdirektor Max Eberl noch einmal am Sonntag im Sport1-"Doppelpass".
Zunächst gilt es für die Borussen, den ersten und somit historischen Sieg in der Champions League einzufahren. Aber auch ein Remis gegen den italienischen Rekordmeister könnte helfen, wenn der FC Sevilla sein Heimspiel gegen Manchester City nicht gewinnt. "Das erste Ziel ist, den dritten Platz abzusichern, ob es mehr wird, muss man sehen. Es wäre schön, wenn wir weiterkommen können. So wie wir drauf sind, ist das machbar", sagte Kapitän Granit Xhaka.
Eine weitere Kostprobe des derzeitigen Leistungsvermögens gaben die Gladbacher am Samstag beim 4:1-Sieg in Berlin ab. "Wir wir dort gespielt haben, war schon bemerkenswert", befand Eberl. Die Mannschaft fiebert dem erneuten Kräftemessen mit dem Top-Team aus Italien entgegen. "Wir freuen uns alle sehr auf dieses besondere Spiel. Ich hoffe, dass wir unser Spiel machen können, und dann kann alles passieren", meinte Nordtveit, der in Berlin als Rechtsverteidiger auflief und gegen Turin wohl wieder Julian Korb weichen wird.
Juventus hat in der Serie A weiterhin Probleme und krebst im Mittelfeld der Liga herum. Dennoch kann die Mannschaft mit einem Sieg im Borussia-Park den Einzug in die nächste Runde der Königsklasse perfekt machen, wenn Sevilla gleichzeitig gegen Manchester City verliert. Den 2:1-Erfolg im Stadt-Derby gegen FC Turin sicherte Juan Cuadrado am Wochenende erst in der Nachspielzeit.