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10. Sparkassen Giro: Jubiläumsveranstaltung gesichert
„Schwarze Schafe aussortieren“

10. Sparkassen Giro: Jubiläumsveranstaltung gesichert
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Wenn in diesen Tagen über den Radsport berichtet wird, geht es selten um die erbrachten Leistungen auf der Strecke, sondern um Spritzen, EPO, Geständnisse, Kronzeugen oder Teamausschlüsse. Trotz der jüngsten Skandalmeldungen, am Dienstag schied das Astana-Team nach positiver Dopingprobe von Alexander Winokurow aus der Tour de France aus, halten die Organisatoren des Sparkassen Giro an der Veranstaltung fest.

„Wir wollen den Bochumern ihren Spaß nicht nehmen und denken vorläufig nicht an einen Ausstieg“, erklärt Volker Goldmann, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Bochum. Damit ist der zehnte Giro-Geburtstag am 4. und 5. August gesichert, doch die langfristige Zukunft bleibt zunächst offen. „Wir werden uns in einem halben Jahr noch einmal zusammen setzen und diskutieren, wie sich die Szene weiter entwickelt hat. Dann werden neue Entscheidungen getroffen“, blickte Goldmann voraus.

Dass es schon in den vergangenen Tagen interne Gespräche über den bis 2012 laufenden Vertrag gegeben hat, wollte Goldmann nicht verschweigen, doch der Sponsor betont auch: „Es gibt klare Regeln für Verstoße in unserem Sport, deshalb sollten wir nicht Richter spielen. Es zeigt sich bei aller Enttäuschung zurzeit doch auch, dass die Kontrollen greifen. Wahrscheinlich besser als in anderen Sportarten.“

Die Popularität des Giro bleibt unterdessen ungebrochen: Über 1600 Anmeldungen für das Jedermann-Rennen und 270 für den Mini-Giro sprechen für sich. Auch das Hauptrennen der Profis (Sonntag, 5. August, 14 Uhr) soll in diesem Jahr hochrangig besetzt sein. Die deutschen Rennställe T-Mobile, Milram und Gerolsteiner haben ihre Zusage bereits gegeben. Obwohl die Fahrer erst noch von den Teams nominiert werden, ist mit einem Start der Nachwuchsfahrer Linus Gerdemann, Fabian Wegmann und Gerald Ciolek zu rechnen.

Ein deutliches Zeichen haben die Verantwortlichen schon gesetzt: Beim internationalen Radsport-Verband (UCI) wurde beantragt, statt der üblichen sechs in diesem Jahr 30 Dopingproben durchzuführen. „Wir wollen helfen, die Spreu vom Weizen zu trennen und die schwarzen Schafe auszusortieren“, erklärt Veranstalter Ernst Claußmeyer. Dennoch betont Claußmeyer: „Es ist momentan schwierig die Objektivität zu bewahren, die aber dringend benötigt wird, denn zurzeit findet eine regelrechte Hexenjagd im Radsport statt.“

Deshalb sei der Bochumer Wettkampf vor allem eine Chance für die jungen Talente, sich zu präsentieren und auf sich aufmerksam zu machen. Aber auch Routiniers sind willkommen: So betonen Goldmann und Claußmeyer unisono, dass Erik Zabel jederzeit ein gern gesehener Gast auf dem Südring ist. „Er hat seine Strafe bekommen und glaubhaft verkündet, dass er sein Fehlverhalten bereut. Erik ist jemand, den ich unserem Publikum immer mit Freude präsentieren werde.“

Auch wenn die Dopingdiskussionen den Giro nicht unberührt lassen, bleibt in Sachen Rahmenprogramm alles beim Alten: FunGiro, Derny-Rennen, Feuerwerk und Helikopter-Rundflüge sorgen am Renn-Wochenende für Partystimmung. „Es wird Zeit, dass Ruhe einkehrt“, hofft Claußmeyer. Doch damit war bestimmt nicht die Atmosphäre rund um die Jubiläumsveranstaltung gemeint.

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