RevierSport sprach vor dem Highlight bei Rot-Weiss Essen (Samstag, 14 Uhr) mit RWA-Manager Joachim Krug.
Joachim Krug, ein Drittel der Saison ist um. Wie fällt das Fazit des Ahlener Sportlichen Leiters aus? Die Stimmung und die Lage rund um das Wersestadion sind sehr gut. Wir wussten von Beginn an, was uns erwartet. Mit unserem Etat von rund 350.000 Euro können wir in dieser Liga nicht viel reißen. Rot Weiss Ahlen ist jetzt schon im fünften Jahr in der Insolvenz und bei uns werden nur kleine Aufwandsentschädigungen gezahlt. Damit können wir keine großen Spieler locken. Wir haben nur eine Chance, wenn wir jedes Spiel alles raushauen und auch das Quäntchen Glück haben. Das war nach einem guten Saisonstart nicht mehr der Fall.
Sieben Spiele ohne Sieg - wie erklären Sie sich diese Negativserie? Der Knackpunkt war das 2:3 gegen den 1. FC Köln II. Wir führen 2:0 und haben die Möglichkeiten, um das 3:0 oder sogar 4:0 erzielen. Dann werden wir für unser Unvermögen bestraft und kassieren noch drei Gegentore und verlieren letztendlich das Spiel. Das war natürlich Gift für die Köpfe der Spieler.
Ich kann an dieser Stelle nur betonen, dass wir mit Marcos Arbeit sehr zufrieden sind und mit ihm notfalls auch in die Oberliga zurückgehen würden.
Krug über Antwerpen
Zuletzt unterlag Ihre Mannschaft auch im Sechs-Punkte-Spiel gegen Velbert. Das war sehr bitter oder? Natürlich. Sie sprechen es an: Es war ein Sechs-Punkte-Spiel. Wir wären mit einem Sieg ganz nah dran an den Nichtabstiegsplätzen, so hat sich Velbert jetzt etwas Luft verschafft. Aber ohne den Velbertern zu nahe zu treten, sage ich, dass auch sie bis zum Ende um den Klassenerhalt kämpfen werden. Am Sonntag war das nämlich ein Spiel, das mit Sicherheit kein Regionalliga-Format hatte. Da habe ich zwei schwache Mannschaften mit dem glücklichen Ende für Velbert gesehen.
Bis Weihnachten kommen jetzt Kracher wie Essen, Lotte, Verl, Viktoria Köln, Mönchengladbach II oder Alemannia Aachen. Was ist in diesen Spielen möglich? Da müssen wir ehrlich sein: Wenn wir in diesen Partien keine deutliche Steigerung zeigen, dann werden wir keinen einzigen Punkt holen.
Wenn Sie mit der Mannschaft so hart ins Gericht gehen: Wie sieht denn die Situation von Trainer Marco Antwerpen aus? Diese Frage stellt sich gar nicht. Natürlich ist Marcos Abwesenheit bei den Einheiten aufgrund seiner Ausbildung zum Fußballlehrer keine glückliche Situation. Aber das wussten wir schon vor der Saison. Ich kann an dieser Stelle nur betonen, dass wir mit Marcos Arbeit sehr zufrieden sind und mit ihm notfalls auch in die Oberliga zurückgehen würden. Aber so weit ist es noch lange nicht und wir werden bis zum Schluss kämpfen.
Am Samstag geht es an die Essener Hafenstraße. Wie groß ist die Vorfreude? Wir freuen uns alle auf RWE. Ich bin auch ein kleiner Fan von diesem Verein. Mit diesem Umfeld müsste Essen in der 2. Bundesliga spielen. Das wird am Samstag ein echtes Highlight für uns.