Auch ein äußerst kurzfristiger Ausfall konnte RWO nicht vom 3:1-Erfolg und somit vom vierten Sieg aus den letzten sechs Spielen abhalten. Wenige Stunden vor dem Anpfiff eilte Spielmacher Patrick Bauder zu seiner hochschwangeren Freundin und verfolgte die Partie per Handy aus dem Kreißsaal. Der 25-jährige hatte an diesem Tag doppelten Grund zur Freude. Nach dem Dreier seiner Mannschaft durfte er sich schließlich über die Geburt seiner ersten Tochter freuen.
Auf dem Platz sprangen die jungen Burschen in die Bresche. Da neben Bauder mit Alexander Scheelen und Robert Fleßers zwei weitere zentrale Mittelfeldspieler fehlten, musste RWO-Coach Andreas Zimmermann improvisieren. Überraschenderweise beorderte "Zimbo" das 19-jährige Eigengewächs Ferdi Acar in die Startelf. Der Schüler hatte während der zweiwöchigen Oktoberferien die Möglichkeit, rund um die Uhr bei den Profis zu trainieren. Seine Leistungen waren offenbar so überzeugend, dass ihn Zimmermann prompt ins kalte Wasser schmiss. Acar zahlte das Vertrauen mit einer tadellosen Leistung zurück und gehörte neben dem frischgebackenen "Papa" Bauder wohl zu den glücklichsten RWO-Spielern an diesem Tag. "Als ich meinen Namen auf der Trainertafel gelesen habe, war ich selbst verwundert. Vor einigen Wochen saß ich noch bei der U23 auf der Bank. Es war ein tolles Gefühl, erstmals für die erste Mannschaft zu spielen und dann auch noch einen Sieg zu feiern", sagte Acar.
Ein verdientes Lob gab es auch von seinem Trainer, der sich nach der erfolgreichen Premiere Acars freilich bestätigt fühlt. "Der Junge hat hervorragende Leistungen im Training abgeliefert. Deshalb hatte ich auch keinerlei Bedenken, ihn zu bringen. Hier in Oberhausen schlummern so einige Talente. Wer die nötige Einstellung an den Tag legt, bekommt bei mir immer eine Chance", unterstrich Zimmermann die Philosophie der Kleeblätter.