Wen wundert es da, dass sich Teile der Fans an vergangene Zeiten erinnern und über die mögliche nächste Niederlage diskutieren. Über den VfL Bochum berichten Günther Pohl und Marc Siekmann Doch was ist eigentlich passiert am Freitagabend, als der VfL nach 70 schwachen Minuten mit einem Kraftakt fast noch die Wende schaffte? Trotz zweier kapitaler Schnitzer in der Defensivbewegung.
Samstagnachmittag am Rande des Testspiels versuchte Christian Hochstätter das tags zuvor erlebte zu analysieren: „Ich glaube unter dem Eindruck der Belastungen der Englischen Woche hat die Mannschaft nicht aggressiv genug begonnen. Sie hätte besser so angefangen, wie sie am Ende aufgehört hat.“ Und dann fügte der VfL-Sportvorstand hinzu: „Wir haben nicht auf den Platz gebracht, was wir uns vorgenommen haben.“
Doch aus der Bahn hat das 1:2 gegen die Pfälzer niemanden an der Castroper Straße geworfen. „Wir waren nicht so naiv zu glauben, dass wir so durch die Liga huschen und es uns nicht einmal erwischen kann“, sagte Hochstätter, der sich dagegen wehrt, dem VfL nach einer Niederlage aus neun Spielen eine Krise anzuheften: „Wir werden den Teufel tun, uns irgendwelche Herbstdepressionen einreden zu lassen.“ 80 Prozent reichen nicht
Vieles spricht ohnehin dafür, dass die Niederlage gegen die Pfälzer bei den Spielern unaufgeregt und kritisch aufgenommen wurde. Ob Andreas Luthe oder Simon Terodde – die Spieler gestanden ausnahmslos ihre schwache Vorstellung ein und verzichteten gänzlich auf Ausreden.
Auch Trainer Gertjan Verbeek wollte bei der Nachbetrachtung nicht den Mantel des Schweigens über Versäumtes legen. „Nach guten zehn Minuten haben wir am Freitagabend geglaubt, es ginge auch mit 80 Prozent. Das kannst du dir in dieser Liga nicht erlauben“, sagte der Niederländer.
Und während die Protagonisten des Freitags am Folgetag nicht zum Einsatz kamen, zeigte sich auf dem LA-Platz, dass die Zukunft des VfL weiterhin rosig sein kann. Nämlich dann, wenn die Verletzten und Rekonvaleszenten zurückkehren und die Ersatzspieler ihre ansteigende Form beibehalten.