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Radikale Tifosi randalieren bei Lazio-Livorno

Radikale Tifosi randalieren bei Lazio-Livorno
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Dem Serie-A-Klub Lazio Rom droht nach der Partie gegen den ASC Livorno eine drastische Strafe. Rechtsextreme Lazio-Fans hatten das ganze Spiel über Hakenkreuze und SS-Symbole gezeigt.

Lazio Rom muss nach der Partie gegen den ASC Livorno (3:1) mit einer Stadionsperre und einer hohen Geldstrafe rechnen. Radikale Tifosi des römischen Klubs hatten beim Spiel gegen den toskanischen Verein, der der "linksextremen" Szene zugeordnet wird, Fahnen mit Hakenkreuzen geschwenkt und Slogans zu Ehren des faschistischen Diktators Benito Mussolini skandiert. Es waren außerdem Transparente mit SS-Symbolen sowie mit der Aufschrift "Rom ist faschistisch" zu lesen. Fahnen mit Totenköpfen wurden während der gesamten 90 Minuten des Spiels nicht entfernt.

Innenminister droht mit Stadion-Sperre - Verbandspräsident gesteht Gewaltproblem

Nach den Vorkommnissen am Sonntag hat das italienische Innenministerium mit der Schließung von Stadien gedroht, in denen die Gefahr von Krawallen bestehen. "Stünde ich vor der Wahl zwischen der Sicherheit der Polizisten und der Teilnahme der Zuschauer an Fußballspielen, hätte ich keine Zweifel, bei Ausschreitungsgefahr sofort die Stadien zu sperren", sagte Innenminister Giuseppe Pisanu.

Insgesamt hatte es am Sonntag in verschiedenen Arenen Ausschreitungen gegeben, die zu 17 Festnahmen führten. 259 Randalierer wurden angezeigt, 85 Polizisten wurden verletzt, berichtete Pisanu.

Zutiefst betroffen über die Gewaltwelle am Sonntag zeigte sich auch der Präsident des Fußballverbands (FIGC), Franco Carraro. "Solche Gewaltaktionen sind absolut verwerflich. Unsere Piorität ist die Gewalt in den Stadien zu bekämpfen", sagte Carraro. Auch das Problem des Rechtsextremismus sei gravierend, gab Carraro zu.

Lazio-Präsident als Führer gefeiert

"Spiel des Skandals im Olympiastadion", kommentierte die römische Tageszeitung La Repubblica entrüstet. Sogar die Schweigeminute für den Papst wurde von faschistischen Gesängen unterbrochen. "Duce, Duce!", riefen die Tifosi dem Lazio-Präsidenten Claudio Lotito zu, als er nach dem Sieg die Fans grüßte. Lotito versuchte, auf Distanz zu der Ultra-Gruppierung zu gehen. "Der Sport darf sich nicht mit Politik vermischen", sagte der Klub-Chef, der drakonische Bestrafungen für Lazio befürchtet.

Nach dem Spiel kam es zu Krawallen zwischen Anhängern von Livorno und Lazio am Bahnhof San Pietro unweit des Vatikans. Bei den Krawallen wurden 12 Ultras festgenommen. Die Polizei beschlagnahmte Tränengas und Stöcke. Die Hooligans randalierten und verwüsteten mehrere Geschäfte.

Di Canio schockte mit Hitlergruß

Der Kapitän von Lazio Rom, Paolo Di Canio, war im März von der Disziplinarkommission des italienischen Fußballverbands (FIGC) zur Zahlung einer Geldstrafe von 10.000 Euro verurteilt worden, weil er am 6. Januar beim Stadtderby gegen den AS Rom seine Anhänger mit einem faschistischen Gruß gefeiert hatte.

Der 36-Jährige hatte nach seinem Tor des 1:0 vor den Lazio-Ultras seinen ausgestreckten rechten Arm gezeigt. Auf dem selben Arm trägt Di Canio eine Tätowierung mit der Schrift "Dux" (lateinisch: Führer). Unterstützung des Faschismus ist allerdings in Italien gesetzlich verboten.

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