Das war und ist während der Länderspielpause wahrlich kein schöner Anblick für Fans, Spieler und Verantwortliche. Dennoch scheint rund um den Fußball-Zweitligisten niemand die Geduld zu verlieren. Zum Transferschluss war bis auf die Ausleihe von Kerem Demirbay (Hamburger SV) nichts passiert.
Gleichwohl könnte ein vertragsloser Fußballprofi noch verpflichtet werden, wie der Ex-Hannoveraner Jan Schlaudraff. Der 32-Jährige könnte als offensiver Mittelfeldspieler der Fortuna möglicherweise helfen, soll aber auch vom SV Sandhausen umworben werden. Manager Rachid Azzouzi bezog allerdings zuletzt eine deutliche Position, was weitere Verpflichtungen angeht: „Wir vertrauen dem aktuellen Kader und wollen nicht in Aktionismus verfallen.“
Vor dem Heimspiel am Sonntag gegen 1860 München (13.30 Uhr, Arena) bestärkt sich die rot-weiße Gemeinschaft eher gegenseitig darin, dass der Weg angesichts des großen personellen Umbruchs nur gemeinsam und geduldig beschritten werden kann. "Wenn wir jetzt eine Frist setzen würden, wäre das doch der Anfang vom Ende. Wir glauben an den Weg des Umbruchs, auch wenn er im Moment schwieriger erscheint als gedacht", sagt Fortuna-Präsident Dirk Kall.
Dieses Vertrauen spüren Trainer und Spieler und würden es lieber heute als morgen auch zurückzahlen, lässt Fortuna-Trainer Frank Kramer durchblicken. Schließlich soll sich die Mannschaft für die tägliche Arbeit endlich auch belohnen. Er sei weit davon entfernt, die Geduld zu verlieren, sagt Kramer. "Aber wir müssen die Sinne bei allen schärfen und an der Situation wachsen."
Die Fortuna-Fans scheinen jedenfalls den Weg des Umbruchs mitgehen zu wollen, denn der Beifall nach den jüngsten Niederlagen gegen den SC Freiburg und beim 1. FC Nürnberg war kein Zufall. Kramer und Manager Rachid Azzouzi hatten verschiedenen Fangruppen ihre Pläne für die Zukunft vor der Saison erläutert. "Dem neuen Team wollen die Fans eine faire Chance geben", sagt Dominik Hoffmeyer, "Leiter Fanangelegenheiten".