Ein Kommentar.
Horst Heldt fasste die Gemengelage schon ganz gut zusammen: Wer mit einem 3:0-Auswärtssieg in Bremen in die Saison startet, der will mehr als nur einen Punkt gegen einen Aufsteiger im ersten Heimspiel. So wird es allen Schalkern gegangen sein: Vom Nordkurven-Steher bis zu Klaas-Jan Huntelaar.
Aber: Vier Zähler aus den ersten beiden Spielen, das hätten sie alle vor dieser - von einem Umbruch geprägten - Spielzeit wohl unterschrieben. So gesehen ist Schalke rein Punkte-mäßig voll im Soll.
Entscheidender ist, so betonten es alle Verantwortlichen in den vergangenen Wochen, die langfristige, spielerische Weiterentwicklung und vor allem die Einstellung der Mannschaft. Diese stimmte auch gegen Darmstadt. Zugegeben, Schalke hätte noch ein paar Dinge besser machen können. Die Partie am Samstag war jedoch kein Rückfall in die schlimmen Standfußball-Zeiten, die gegen Ende der letzten Saison ertragen werden mussten. Das Bemühen war gegen Darmstadt um einiges größer als seinerzeit gegen Paderborn oder Hamburg! Das Glas ist nach diesem Unentschieden für S04 nicht halbleer, sondern halbvoll.
Im Frühling zu träumen ist schöner als im Herbst
Schließlich ist die Annahme, dass das "neue Schalke" tatsächlich Zeit benötigt, bis es zu voller Entfaltung kommt und erfolgreich ist, also nun schon sehr früh bewiesen. Ist doch gar nicht so schlecht, wenn das auch die ganz Verwegenen jetzt erkennen (müssen). Und im Frühling zu träumen ist immer schöner als im Herbst.