Nach dem Desaster im Elfmeterschießen gegen Fortuna Düsseldorf, als gleich drei Schützen die Nerven versagten, schnappte sich Moritz Fritz den Ball. Und ausgerechnet der Kapitän, der im Pokalspiel als einziger RWE-Akteur getroffen hatte, scheiterte gegen den SV Rödinghausen am linken Pfosten. Ein Fehlschuss mit Folgen. Zwar gelang Gino Windmüller vor 7212 Zuschauern in der Schlussphase das erste Saisontor für die Essener (79.), doch zuvor waren die Gäste durch ein Traumtor von Sören Siek aus 50 Metern in Führung gegangen. Durch das 1:1 (0:0) wartet RWE weiterhin auf den ersten Sieg und hat nach zwei Spieltagen nur einen mageren Zähler auf dem Konto.
Jan Siewert verzichtete im dritten Pflichtspiel auf eine Rotation und schickte die Elf aus der Partie gegen Düsseldorf ins Rennen. Im Tor bekam damit Robin Heller wieder den Vorzug vor Niclas Heimann und in Philipp Zeiger musste eine absolute Stammkraft aus dem Vorjahr erneut auf der Bank Platz nehmen. Doch das Vertrauen ihres Trainers zahlte die Pokal-Elf über weite Strecken der Begegnung nicht zurück. Die Essener ließen vor allem die Spielfreude vermissen und leisteten sich in der Offensive zu viele Ballverluste. Gegen die solide Abwehrreihe der Gäste hatte RWE daher große Probleme, aus dem Spiel gute Torchancen zu kreieren.
So wurde es für Jan Schönwälder im SVR-Gehäuse erst gefährlich, als Marwin Studtrucker von Angelo Langer im Strafraum zu Fall gebracht wurde. Allerdings mussten die RWE-Fans weiter auf den ersten Jubel warten, da Fritz den Ball nicht im Gehäuse unterbringen konnte.
Während RWE in der ersten Halbzeit allerdings noch die spielbestimmende Mannschaft war, wendete sich das Blatt nach dem Seitenwechsel. Der Tabellenführer aus Ostwestfalen kam stärker aus der Kabine und kam in erster Linie durch den agilen Marius Bülter immer wieder vor das Tor von Heller. In der 66. Minute verpasste der Angreifer nur knapp die Führung, als sein Schuss gegen den Pfosten klatschte. Besser machte es dagegen Siek. Nach einem Ballverlust von RWE im Mittelfeld reagierte der SVR-Kapitän blitzschnell und schoss den Ball von der Mittellinie über Heller hinweg ins Tor.
Doch als auf Seiten der RWE-Fans die ersten Pfiffe laut wurden, betrieb Windmüller durch seinen Kopfballtreffer noch Schadensbegrenzung. Mehr aber auch nicht.