Als im Frühjahr feststand, dass Philipp Kühn zum Zweitligisten SV Sandhausen zurückkehren muss, schwante den Fans von Rot-Weiß Oberhausen nichts Gutes. Zwei Jahre lang war Kühn ein sicherer Rückhalt im Tor der Kleeblätter und zählte zu den wohl fünf besten Torhütern der Regionalliga West. Zu diesem elitären Kreis zählt seit einiger Zeit auch Robin Udegbe. Als der 24-jährige Deutsch-Nigerianer wenige Wochen später als Nachfolger Kühns vorgestellt wurde, konnte die RWO-Gemeinde aufatmen. Mit der Verpflichtung des Kapitäns des KFC Uerdingen ist den Verantwortlichen ein echter Transfercoup gelungen. Das hat Udegbe bereits am ersten Spieltag eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Im Sportpark Höhenberg zeigte der ehemalige Essener Rot-Weisse, warum ihn Manager Frank Kontny über einen langen Zeitraum auf dem Zettel hatte. Mit einer starken Parade gegen Kölns Jules Schwadorf hielt er seine Mannschaft beim Stand von 0:1 im Spiel (26.). Gleichzeitig waren auch seine Stärken in solchen Eins-gegen-Eins-Situationen zu sehen. Mit seinen 1,94 Metern Körpergröße und einem extrem durchtrainierten Oberkörper flößt er den Gegenspieler großen Respekt ein.
Ich bin froh, dass wir so einen guten Torhüter haben
Andreas Zimmermann
Darüber hinaus erfüllt er die Forderungen seines Trainers Andreas Zimmermann. Der verlangt von seinem Torhüter, dass er auch trotz Bedrängnis weitestgehend auf lange Bälle verzichtet und somit aktiv am Spielaufbau teilnimmt. Gegen die Viktoria hat das wie gewünscht funktioniert. "Robin hat ein tolles Spiel gemacht. Es war sensationell, wie er manche Situationen spielerisch gelöst hat. Zudem helfen uns seine lautstarken Anweisungen, er ist ein Anführer. Ich bin froh, dass wir so einen guten Torhüter haben", lobte Zimmermann.
Auch Udegbe selbst war mit seinem Pflichtspiel-Debüt im Trikot der Kleeblätter zufrieden. Gleichwohl hätte sich der Neuzugang einen Dreier zum Auftakt erhofft. "Wir haben es richtig gut gemacht und die Kölner im eigenen Stadion unter Druck gesetzt. Für den Siegtreffer hat uns leider etwas das Glück gefehlt. Ich denke aber, dass wir auf diesem Spiel aufbauen können. Wir haben bewiesen, dass wir bereit sind", sagte Udegbe.
RWO hat zweifellos das Potential, um in dieser Saison ganz oben mitzumischen. Erst recht mit einem Robin Udegbe in Bestform. Sollte der Oberhausener Königstransfer seine ersten guten Eindrücke dauerhaft bestätigen, wird in Oberhausen bald wohl niemand mehr über Philipp Kühn sprechen.