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BVB II
Wagner kritisiert den Jugendwahn

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Trainer, Borussia Dortmund II, 3. Liga, David Wagner, Saison 2014/15, Trainer, Borussia Dortmund II, 3. Liga, David Wagner, Saison 2014/15
Trainer, Borussia Dortmund II, 3. Liga, David Wagner, Saison 2014/15, Trainer, Borussia Dortmund II, 3. Liga, David Wagner, Saison 2014/15 Foto: Tillmann
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Für Borussia Dortmund II wird nach dem Abstieg aus der 3. Liga die Regionalliga-West wieder zum Tagesgeschäft.

Trainer David Wagner spricht zwei Wochen vor Saisonstart im RS-Interview über seine Eindrücke aus der Vorbereitung, den personellen Umbruch, den Rückzug von einigen Reserveteams und die Zielsetzung für die kommende Saison.

David Wagner, wie fällt Ihr bisheriges Fazit der Sommervorbereitung aus? Zunächst muss man sagen, dass so eine Vorbereitung nicht ausreicht, um sich für eine gesamte Saison zu präparieren. Das wird noch etwas länger dauern. Mit der athletischen Verfassung der Jungs bin ich aber schon sehr zufrieden und ihre Offenheit und Lust, neue Dinge auszuprobieren, gefallen mir ebenfalls gut. Auch die Ergebnisse und die Leistungen in den Testspielen waren ordentlich. Jetzt sind wir noch zwei Tage im Trainingslager in Österreich und wollen uns hier weiter verbessern und noch besser kennenlernen.

Es klingt fast so, als hätten Sie optimale Wochen hinter sich. Weniger glücklich sind die Verletzungen von Max Güll, der sich einen Muskelfaserriss zugezogen hat, und Mohamed El-Bouazzati, welcher mit einem Knorpelschaden langfristig ausfallen wird. Zudem hat Hendrik Bonmann als unsere potenzielle Nummer eins kein einziges Testspiel bestritten, da er aktuell mit der ersten Mannschaft unterwegs ist. Das gilt auch für Pascal Stenzel, der ebenfalls fast nur bei den Profis ist.

Eine weitere, für Sie schon übliche Baustelle, ist der personelle Umbruch, der im Sommer immer wieder vollzogen werden muss. Wie Sie sagten, ist für uns ja nichts Neues. Wir geben jedes Jahr acht bis zwölf Spieler ab und holen dafür wieder neue Jungs. In diesem Jahr ist das Durchschnittsalter der Mannschaft jedoch erheblich verjüngt worden. Es ist das mit Abstand jüngste Team, das ich in meiner Zeit in Dortmund trainiert habe.

Ich habe das Gefühl, dass 18-Jährige, die nicht auf Anhieb den Sprung in die Bundesliga schaffen, schon fast als gescheitert gelten

David Wagner

Ein neues Nachwuchstalent ist Agoney González Pérez aus der dritten Mannschaft von Real Madrid. Wie kam dieser Deal zu Stande? Das hat sich über unser Scouting und Kontakte ergeben. Es war ohnehin klar, dass wir in der Offensive sehr viel machen müssen. Schließlich wurden wir auf ihn aufmerksam, aber der Transfer war vor allem dadurch möglich, dass er zuletzt wegen verschiedener Verletzungen nicht viel gespielt hat. Jetzt sind wir dabei, ihn in einen guten körperlichen Zustand zu bekommen und an unseren Fußball zu gewöhnen. Insgesamt bin ich jedoch sehr froh, denn er ist ein guter Fußballer und guter Junge.

Zum Auftakt der Regionalliga geht es für Sie gegen Fortuna Düsseldorf II. Einige Vereine haben ihre Reserven hingegen bereits zurückgezogen. Wie beurteilen Sie diese Entwicklung? Für mich persönlich ist das der größte Fehler und auch ein falsches Signal an die jungen Spieler. Ich bin der festen Überzeugung, dass sich Spieler zwischen 19 und 21 Jahren sehr wohl noch weiterentwickeln können und mit Jonas Hofmann oder Erik Durm gibt es genug Beispiele dafür. Allerdings habe ich das Gefühl, dass eine Art Jugendwahn entstanden ist und 18-Jährige, die nicht auf Anhieb den Sprung in die Bundesliga schaffen, schon fast als gescheitert gelten. Das ist aber irrwitzig. Die jungen Spieler brauchen vor allem Geduld und dafür ist eine zweite Mannschaft unabdingbar.

Aus der U19 des BVB sind wieder viele Spieler in die zweite Mannschaft aufgerückt. Was trauen Sie den eigenen Talenten für ihre erste Saison im Seniorenbereich zu? Der Schlüssel für die Jungs ist es, schnell erwachsen zu werden. Es ist einfach entscheidend, wie schnell sie sich vom Kinder- und dann Jugendfußball lösen und sich Dinge wie Effektivität aneignen können. Denn es geht nicht immer nur darum, schönen Fußball zu spielen und Spaß zu haben. Das müssen die Jungs lernen und dann werden sie auch Erfolg haben.

Stichwort Erfolg: Sie werden in der Regionalliga-West durchaus zu den Meisterschaftskandidaten gezählt. Welche Ziele verfolgen Sie für die kommende Saison? Als sportliche Zielsetzung werden wir keinen Tabellenplatz ausgeben. Die Liga ist schwer einzuordnen und mit Mannschaften wie Viktoria Köln, Alemannia Aachen, Rot-Weiss Essen, Rot-Weiß Oberhausen und Gladbach II gibt es viele potenzielle Meisterschaftskandidaten, bevor man über uns nachdenken sollte. Ich bin froh und glücklich, wenn wir das, was wir uns erarbeitet haben, auf den Platz bringen. Wenn die Leute ein Spiel von uns sehen, sollen sie uns wiedererkennen und sagen, das kann doch nur der BVB II sein.

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