Wer zu erst gegen den mehrfachen Welttorhüter Iker Casillas trifft, soll auch sein Trikot bekommen. Sollten die Zebras zu Null spielen, darf sich Keeper Michael Ratajczak das Shirt sichern. So lautete die Wette, die die MSV-Kicker vor der Partie gegen den Champions-League-Teilnehmer FC Porto ausgemacht hatten.
Es fehlte nicht viel und Dennis Grote hätte das begehrte Stück Stoff über sein Bett hängen können. In der 45. Minute kam der Blondschopf sechs Meter vor dem Tor frei zum Abschluss. Doch statt den Ball direkt zu nehmen, legte er quer. Die Chance auf die Führung gegen den FC Porto war vertan, die Chance, das Trikot von Casillas zu bekommen, auch. „Ich hatte einfach zu viel Zeit“, lachte Grote.
Trainer Gino Lettieri war nach Vergeben dieser 100-prozentigen Chance weniger nach Lachen zu Mute: „Den muss man machen“, betonte er kurz nach dem Abpfiff und schob nach: „Da ist der Unterschied zum Porto-Spieler zu sehen. Der bleibt in solchen Situationen cool und macht das Ding rein.“
Es war der letzte Härtetest für die Zebras, bevor die Duisburger am Freitag den Beginn der zweiten Liga mit dem Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern einläuten. Lettieri zog nach dem letzen Testspiel ein Fazit: „Körperlich und läuferisch sind wir genau an dem Punkt angelangt, an den wir wollten. Im spielerischen Bereich haben wir noch Defizite. Nach Balleroberungen geben wir die Kugel einfach zu schnell wieder her. Das kostet wahnsinnig viel Substanz und muss besser werden.“
Suche nach Mister X geht weiter Vielleicht kann ein möglicher Neuzugang auf der Sechser-Position für die notwendige Verstärkung sorgen, aber „im Moment haben wir noch keinen Mister X und selbst wenn er bald hier sein sollte – das Spiel gegen Kaiserslautern kommt zu früh“, bangt der Coach hinsichtlich des Ligastarts.
Keeper Michael Ratajczak schaute hingegen zuversichtlich auf kommenden Freitag: „Man kann die Vorbereitung nie mit dem Verlauf der Saison vergleichen. Wichtig ist, dass wir uns jetzt regenerieren und voll und ganz auf Lautern konzentrieren.“ „Rata“, der gegen den FC Porto lange die Null hielt, beim 0:2 dann aber auch die Wette mit dem Welttorhüter verlor, war nach dem Abpfiff trotzdem nach Scherzen zumute. „Casillas kam nach dem Spiel vor unsere Kabine und wollte sein Trikot mit mir tauschen. Aber ich hatte es schon jemand anderem gegeben“, lachte der MSV-Keeper.