Nach der bizarren Trennung von Trainer Wolfgang Gräfen hat nun sein Kollege Fadi El Zein an der Germaniastraße hingeschmissen. El Zein, der die Blau-Weißen gemeinsam mit Gräfen zum Aufstieg führte und für einen Großteil der getätigten Spielertransfers verantwortlich war, zog seine Konsequenzen aus dem gescheiterten Versuch, Mittelfeldspieler Mohamed Kachout aus dem Kader der Bergeborbecker zu verbannen. Dieser soll sich nach RS-Informationen mit dem Trainergespann sowie weiteren Spielern überworfen haben.
Es kann nicht sein, dass ein Spieler mehr Macht besitzt als die Trainer
Fadi El Zein
Der Vorstand habe der geforderten Maßnahme von El Zein offenbar nicht zugestimmt: "Es kann nicht sein, dass ein Spieler mehr Macht besitzt als die Trainer. Aus diesem Grund ist für mich ab sofort Schluss. Das ist sehr schade, da wir im letzten Jahr sehr viel aufgebaut haben bei 84/10. Unter diesen Voraussetzungen kann ich aber nicht mehr weiterarbeiten", erklärte El Zein. TuS-Präsident Ludwig Singendonk, der erst am Dienstag aus dem Urlaub zurückgekehrt ist, wollte die Vorfälle auf Nachfrage von RS nicht kommentieren. Der neue Sportliche Leiter Ingo Jankowski war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Welche Auswirkungen der Rücktritt auf den Spielerkader hat, ist noch unklar. Fakt ist, dass ein größerer Teil der Mannschaft mit El Zein eng verbunden ist. Mehr als die Hälfte aller Transfers wurden in den letzten Monaten dank seiner Initiative getätigt. Ob es eine Spielerflucht geben könnte, wollte El Zein nicht verlautbaren. "Damit möchte ich mich nicht beschäftigen. Mir ging es nur darum, meine eigenen Konsequenzen zu ziehen. Wie es nun mit dem Verein weitergeht, ist nicht mehr meine Baustelle."
Vier Wochen vor dem Saisonstart sieht es somit düster aus an der Germaniastraße. Innerhalb kürzester Zeit müssen die Verantwortlichen um Singendonk und Jankowski somit nicht nur einen neuen Trainer, sondern vermutlich auch neue Spieler suchen.